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Eine langsame aber stetige Steigung führt auf einen Bergrücken von fast 300 m Höhe. Im bewaldeten Tal windet sich die Straße bergab, dann nochmals bergauf. Grüne Laubbäume bei dieser Hitze sind fast ein Wunder - einige Flüsse führen aber noch Wasser. So nach und nach versiegen aber die letzten Fließgewässer, zumal immer mehr Bauern das Wasser abpumpen zur Beregnung ihrer Felder. Die zahlreichen Obstplantagen brauchen jetzt in der Reifephase nochmals viel Wasser.
Bei Sevketiye trifft die Straße wieder auf das Meer. Hier beginnt bereits die Meerenge: man sieht das gegenüberliegende Ufer im Dunst. Etwa 1 km landeinwärts schwingt sich die Straße jetzt von Tal zu Tal. Nach jedem Abstieg gehts langsam aber anhaltend wieder bergauf. Das ist anstrengend. In Cardak lege ich Mittagspause auf einer schattigen Parkbank ein. In Lapseki tanke ich beim BIM wieder 5 Liter Wasser nach ( für 1.19 Ytl). So gehts auf die folgenden 35 km. Die werden hart, weil die Sonne nun von vorne scheint und trotz Sonnenbruille blendet.
Die Talebenen sind fruchtbar. Am Straßenrand verkaufen die Bauern gleich zehnfach nebeneinander ihre Ernte: Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche.
Endlich zweigt die Straße nach Cannakale von der D 200 ab. Der andauernde Rückenwind bläst mir jetzt von der Seite etwas Kühlung zu. Ich fahre gegen die Wegweiser direkt ans Meer und lande an der wunderschönen Uferpromenade. Hier kann ich mich unter die zahlreichen Fußgänger mischen, auf einer schattigen Bank erstmal die Lage analysieren. Im Hostel "Yellow Rose" - hier sprechen alle Englisch - gibts ein Dormitory-Bett für 15 Ytl. , ein Single-Bett für 25 Ytl. Ich entscheide mich - auch wegen des leichten Kopfwehs - für den Einzelraum. Gegenüber dem Hotel von gestern ist es hier sehr gepflegt - vor allem auch die Dusche.
Nach einer Aspirin-Tablette und kurzer Ruhe gehts zur Erkundungstour. In Cannakale landen zahlreiche Fähren, die die Dardanellen überqueren, aber auch Fähren zur türkischen Agäis-Insel Bozcaada. Die Stadt lebt vom Tourismus um Troja, Pergamon und das ANZAC-Denkmal, wo die Alliierten im 1. Weltkrieg auf Gallipoli gelandet sind.
Ein Hotel-Restaurant lädt zum Abend-Buffet ein. Für 15 Ytl. können sich auch Außenstehende beteiligen. So Versuche ich die zahlreichen fleischlosen Köstlichkeiten der türkischen Küche und ein kräftiges Rindfleisch-Ragout.
Auf dem Rückweg entdecke ich das Original-Film-Pferd aus dem Film "Troja", der etwas frei die Geschichte Homers nacherzählt. Ich bin gespannt, was mich Morgen in der Ausgrabungsstätte erwartet...
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