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Freundlich werde ich noch mit einem guten Tip für die Ausfahrt aus der Stadt verabschiedet. Ich lande auf einer verkehrsreichen, vier- bis sechsspurigen Ausfallstraße (SP 39) nach Süden. Allerdings sind so gut wie keine Lkws dabei. Die Straße führt an bekannten Badeorten - wie Eforie Nord und Süd und Tuzla - vorbei. Dabei nimmt der Verkehr stetig ab. Auf beiden Seiten der Straße ist ein breiter Baum- und Buschstreifen angelegt, der vor den oft stürmischen Winden vom Schwarzen Meer her schützt. Heute habe ich aber leichten Rückenwind aus Nordwesten. Der bläst gleichzeitig die Autoabgase auf die andere Seite der Straße.
Schon um 13:00 Uhr bin ich in Mangalia. Die Mittagspause findet an der kurzen Strandpromenade oberhalb de Stadtstrandes statt. Von dort erreiche ich direkt das ältere Hotel "Astra", das mir für 92 Lei ein schönes Zimmer mit eigenem Bad (aber zur dem Meer abgewandten Seite) vermittelt.
Zu Fuß erreiche ich vom Hotel aus den Strand, könnte sogar baden, wenn das Wasser nicht zu kalt wäre. Ich genieße den ruhigen Strandnachmittag, bereite mich auf meinen Eintritt in Bulgarien morgen vor.
Das Land Rumänien hatte wohl nach der Wende am wenigsten Glück. Obwohl es vorher eines der reichsten Länder des Ostblocks war, ist inzwischen der Durchschnittsverdient auf 150 Euro pro Monat gesunken. Noch 1996 gab es Warteschlangen bei Brot und Lebensmitteln. Das soll sich nun durch den Beitritt zur EU schlagartig ändern.
Die bulgarische Schwarzmeerküste bietet einige touristische Highlights: Balcik, Varna, Nesebar, Burgas, Sezopol,...Ich bin gespannt, was mich erwartet.
Die Abendrundfahrt durch Mangalia führt zum Hafen. Hier liegt nur ein einziges privates Segelboot. Nebenan gibt es aber eine riesige Werft, in der gleich vier Schiffe repariert, bzw. umgebaut werden. Die Straßenbrücke zum Yachthafen kann geöffnet wrden, indem ein Teil der Rampe zur Seite geschoben und die eigentliche Brücke dann in diese Lücke gezogen wird: äußerst ungewöhnlich.
Die Uferpromenade setzt sich fort in Richtung des Nobelvororts Neptun. Dort liegen große Hotel-Ressorts und Ceaucescus ehemalige Sommervilla. Das Meerwasser stinkt hier aber wie eine Kloake. Auf dem Stadtplatz werden öffentlich Preise an Schüler vergeben - offenbar im Rahmen eines rumänisch - bulgarischen Wettbewerbs. Dazwischen tanzen Schülergruppen zu westlicher Pop-Musik aber im östlichen Kostüm - ungewöhnlich.
Beim Abendessen im Zimmer geniesse ich die Abendstimmung der vor dem Fenster untergehenden Sonne. Die Zimmer zum Meer (nach Osten) wären 12 Lei teurer gewesen.
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