[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]


18. Tag: Györ - Esztergom (80 km)
Mo, 07.05.2007


Nach dem trüben Wetter von gestern weckt mich heute strahlender Sonnenschein. Frühstück koche ich selbst; die Nutzung der etwas heruntergekommene Toilette des Hotels kostet Überwindung.

In Richtung Budapest folge ich zuächst der Staatstraße 1. Anfangs ist sie vierspurig und für Radfahrer gesperrt. Das stört mich wenig, zumal mir auch einheimische Radfahrer begegnen. Später gibt es einen vorbildlichen, parallel laufenden Radweg. Der endet aber auch nach 5 km. Danach ist das Fahren auf der inzwischen zweispurigen Straße erlaubt. Der Verkehr ist beträchtlich. Vor allem die schweren Fern-Lkw nerven. Offenbar wollen sie die Gebühr für die parallel laufende Autobahn sparen.

In Komarno lege ich Mittagspause am Donauufer ein. Vorher habe ich wieder viel Obst und Gemüse beim "Tesco" gekauft. Ein deutsches Paar mit Wohnmobil ist überrascht über mein weites Ziel (Istanbul).
In der Folge nimmt der Lkw-Verkehr weiter zu. Kolonnen von vollbeladenen Autotransportern begegnen mir - auch noch nach der Abzweigung auf die schmale B10 nach Esztergom. Die oft noch verschlafenren Bauerndörfer an der Donau werden dadurch heftig belastet. In Labatlan trägt ein großes Zementwerk weiter zur Belastung bei.

Die Umgehung von Tat besitzt einen eigenen nagelneuen Radweg. So lässt es sich gut fahren. Auf den letzten Kilometer bis Esztergom besitzen Straße und Landschaft italienisches Flair. Ortsnamen und Firmenbezeichnungen sind hier überraschenderweise oft auf Deutsch übersetzt.

Schon von weitem grüßt der bombastische Dom von Esztergom, der auf einer Anhöhe über der Donau liegt. Ich finde sofort den zentral liegenden Camping-Platz auf der Donauinsel - ein sogar vom ADAC empfohlener Platz. Die auf dem Platz auch verfügbaren Schlafsaalbetten sind heute von mehreren Schulklassen belegt.
Die Zeltwiese ist vorbildlich, ebenso der renovierte Duschblock. Nur zwei deutsche Wohnmobile haben sich hierher verirrt.

Der abendliche Stadtbesuch führt mich natürlich auch auf den Domhügel. Ein offenbar erst im 20. Jhdt. auf dem Burgberg fertiggestellter Kuppelbau ist zu Ehren eines in Ungarn sehr beliebten Bischofs errichtet worden. Auch Papst Johannes Paul II. war zuerst in diesem Dom während seines Ungarnbesuches 1991.
Die Stadt hat - wie so oft entlang der Donau - schöne barocke Häuserzeilen und ein riesiges Kloster neben der Stadtkirche.

Den Abend verbringe ich an einer Picknickbank auf dem Zeltplatz mit Essenkochen. Nebenan gröhlen die ungarischen Jugendlichen. Das hält sich bis nach Mitternacht.


[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]