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17. Tag: Bratislava - Györ (70 km)
So, 06.05.2007


Kein schöner Tag zum Radfahren: Draußen ist es trüb und regnerisch - im Hostel sind die letzten Nachtschwärmer auch morgens um 7:00 Uhr noch nicht zurück. Im Wohnzimmer des Hostels schlafen zwei auf dem Sofa. Am Küchenkühlschrank hängt der Hilferuf eines Gastes, die Duschen müssten unbedingt mal sauber gemacht werden...

Mit vollem Gepäck passt das Rad kaum durch die Eingangstür. Die Stadt ist sonntäglich ruhig. Eilige Fußgänger streben den Kirchen zu.

Ich versuche, links der Donau zu bleiben. Der Radweg neben einer der neuen Stadtbrücken leitet mich aber - zum Glück - auf die rechte Donauseite. Hier treffe ich auf den Donauradweg, der ab hier vorbildlich asphaltiert immer auf dem Donaudamm entlang führt. Es gibt keine Umleitungen, keine Ableitungen durch Orte. Zweimal überquere ich imposante Stauwehre, die zur 1992 fertig gestellten Donaurückhaltung gehören. 1972 wahr hier wohl ein katastrophales Hochwasser mit Überschwemmungen. Die Staustufe - mit Schleuse - ist über 20 m hoch, imposant und energiereich für die Stromerzeugung.

Bei der ersten Straßenbrücke, die wieder auf die rechte Donauseite führt, wechsle ich nach Ungarn. Die Grenzkontrolle fällt genauso formlos aus wie bei der Einreise in die Slowakei. Anfangs radle ich auf einer - für Radfahrer verbotenen - Schnellstraße. Es gibt keine Alternative. Bei Vamosszabadi beginnt eine holprige Dorfstraße, die mich verkehrsarm nach Györ bringt. Die Häuser entlang der Straße sind sehr gepflegt - fast deutscher Standard, die Vorgärten sind mustergültig angelegt. Auf den Feldern passiert aber nicht viel, einige sind gerade erst ausgesät, andere liegen brach - kein Vergleich mit der pfälzischen Intensivlandwirtschaft.

Schon um 15:00 Uhr bin ich im Zentrum von Györ. Dank Lonely Planet finde ich zum Bahnhofshotel, das zwar renovierungsbedürftig aber preiswert ist (5400 Forint = 24 Euro fürs Einzelzimmer). Am Bankautomat hole ich mir gleich das passende Geld.

Der Abendspaziergang führt durch die sehr schöne barocke Innenstadt, inclusive der vielen Barockkirchen. Am Ufer der Raba löst sich gerade ein Fischerfest auf. Es gab auf Holzfeuer gegrillten Fisch. Im Stadttheater wierden heute "komödiantische Szenen mit Musik" geboten - uninteressant für 2500 Forint. Ich schlendere zum Bahnhof und bewundere die Vielfalt der Züge un Lokomotiven zwischen "Taurus" und Altbauelok.

Nach dem Abendessen auf dem Zimmer plane ich die Tour für Morgen: Nach Budapest sind es noch über 100 km !


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