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Nach dem eher spartanischen Jugendherbergsfrühstück kaufe ich beim nahe gelegenen HOFER (=ALDI) Proviant für die nächsten drei Tage und lagere alles in den zahlreichen Schränkchen des Jugendherbergszimmers ein. Mit leichtem Tagesgepäck gehts dann zur nächsten Wien-Erkundung. Auf dem Weg zur Innenstadt kam ich gestern zuerst am Hundertwasser - Kraftwerk vorbei - eine amüsante Außengestaltung. Heute wähle ich den Weg entlang der Donau. Zahlreiche Kreuzfahrtschiffe ankern hier - meist um neue Gäste aufzunehmen.
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Draußen beginnt es wieder sonnig warm zu werden. Am Eingang der Fußgängerzone finde ich das Verlagshaus "Freytag & Berndt". Es ist spezialisiert auf Landkarten. So kann ich mir brauchbare Karten von Ungarn und Rumänien besorgen. Mit Entsetzen stelle ich fest, dass die Donau zwischen Ungarn und Rumänien durch Serbien und Belgrad fließt. Das möchte ich umgehen. Also plane ich neu, im Süden Ungarns abzuweichen und zuerst direkt nach Osten bis Sibiu in Rumänien zu fahren. Von dort erreiche ich dann über Bukarest wieder die Donau. Bulgarien kann ich dann weitgehend entlang der Schwarzmeerküste durchqueren. Dort - hoffe ich - gibt es eine ausreichende Infrastruktur.
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Ich radle noch schnell zur Jugendherberge, um Gepäck abzuwerfen. Es wird schließlich etwas knapp, so dass die besten Stehplätze schon "markiert" sind. Dennoch finde ich noch einen Platz mit guter Sicht auf die Bühne. Die Akustik ist hier oben sowieso die beste...
Ohne Pause steigert sich die Opernhandlung von der eher langweilig gestalteten Einladung durch Sentas Vater an den Holländer - keinerlei Personenregie - bis zum dramatischen Schluss: Die untoten Seeleute des Holländers stürmen die vorbereitete Verlobungsfeier, indem sie die bereits gedeckten Tische in einen seitlichen Graben werfen. Überhaupt trägt dieser Chor von bleich-schwarzen Gestalten in rotem Licht das meiste zur Dramaturgie der Regie bei. Überraschend schließlich, dass Senta beide Männer gleichzeitig umarmt (den Jäger Erik und den Holländer). Nur kann sie so ihren Schwur ewiger Treue bei beiden nicht halten. Sie übergießt sich am Schluss mit Benzin und stirbt einen Feuertod.
In der Jugendherberge ist inzwischen ein pensionierter Staatsbeamter aus Kanada zu uns gestoßen, der auf seiner Weltreise über Kalifornien - Japan - China - Hongkong - London - Berlin jetzt in Wien gelandet ist. Daheim besitzt er ein Vier-Parteien-Mietshaus, das sein Bruder derzeit verwaltet.
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