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69. Tag: Cape Town Argus Race (10 km)
So, 11.03.2012


Schon gestern Abend wunderte ich mich über die vielen Gäste mit teuren Rennrädern. Auf Nachfrage erfahre ich Ahnungsloser, dass heute das Kultrennen "Argus Race" über die Kaphalbinsel stattfindet. 110 Kilometer können von jedem, der sich rechtzeitig angemeldet hat, auf einer abgesperrten Strecke zurückgelegt werden.

Ich geselle mich zum Pulk der Radler, die in die Innenstadt unterwegs sind. Alle tragen bereits ihre Startnummer und einen Radler-Helm. Alle Arten von Fahrrädern sind zugelassen. Man sieht aber fast nur Rennräder und Mountain Bikes, meist mit teurer Ausstattung. Der Startpunkt ist am Civic Center. In großen abgesperrten Bereichen werden jeweils ca. 200 Radler zusammengefasst, die im Fünf-Minuten-Takt mehr oder weniger gleichzeitig starten. Das Startverfahren beginnt um 06:15 Uhr mit den Profis und dauert mindestens bis 11:00 Uhr. Über 32.000 haben sich in diesem Jahr angemeldet, erfahre ich später aus der Zeitung.

Am Ziel laufen bereits um 9:00 Uhr die ersten Pelotons ein - die Sieger sind längst angekommen. Ein Unfall 50 m vor der Ziellinie führt zu einem bösen Massensturz. Ein älterer Herr muss medizinisch versorgt werden, die anderen tragen ihre lädierten Fahrräder ins Ziel. An anderer Stelle muss es schon vorher eine Massenkarambolage gegeben haben, die der schnellsten Frau den Sieg kostet. Nach und nach werden Fahrradruinen ins Ziel getragen.

Um 10:30 Uhr ist katholische Messe in der Main Street in Green Point. Mangelnder Schlaf heute Nacht, Kopfweh, Durchfall und eine zunehmend unerträgliche Hitze führen zu einem ungewohnten Schwächeanfall während des Gottesdienstes. Nach dem Friedensgruß fliehe ich ins Freie, kehre schnell ins Hostel zurück und verbringe den Mittag abwechselnd im Bett und auf dem Klo.

Gegen 16:00 Uhr traue ich mich wieder ins Freie. Die letzten Gruppen trudeln ins Ziel ein entlang der schönen Küstenpromenade von Sea Point. Dabei sind auch Radfahrer mit skurriler Verkleidung oder Helmgestaltung. Zwei Liegeräder mit Handantrieb, zwei Einräder und ein Reiseradler mit vollem Gepäck sind dabei - it's fun ! Pünktlich um 17:00 Uhr wird die Sicherheitseinrichtung abgebaut. Nur wenige kommen noch nach.

Zum Abend fahre ich nochmal zur V+A Waterfront Mall, genieße die Hafenansicht in der tief stehenden Abendsonne. Dann geht's zurück ins Ashanti zum Abendessen (Nudeln mit Käse) und Fernsehabend (Spiderman 2). In dieser Nacht kann ich durchschlafen. Der Körper beruhigt sich wieder.


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