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Eine kleine Radtour durch die südöstlichen Teile der Stadt soll es heute sein. Ich starte entlang der Triester Straße nach Süden. Es gibt einen eher schlechten Radweg. Bei der Straßenbahn-Tour mit der Linie 5 nach Puntigam hatte ich die beeindruckenden Gebäude des Zentralfriedhofs gesehen. Deshalb ist dies mein erster Anlaufpunkt.
Die Friedhofskapelle ist umrahmt von großzügigen Verwaltungs- und Aufbahrungsgebäuden im Stil des 19.Jhdts aus rotem Backstein gebaut. Dahinter zeigen alte Grabsteine und Familiengräber, worauf es den Österreichern bei der Totenehre ankommt: militärischer bzw. akademischer Titel, berufliche Funktion und Besitztümer (z.B. „Hausbesitzer“). Auch ein Nobelpreisträger der Chemie ist dabei. Die Frauen tauchen oft nur als Angang ihrer prominenten Männer auf.
Beim Versuch, von hier aus auf den linken Mur-Radweg zu gelangen und die Radroute R49 zu finden, lande ich nochmals im Shopping Center „Murpark“ in Liebenau. Es gibt für Radfahrer eine kamerabewachte eigene Garage im Parkhaus. Von hier möchte ich die Gemeinde Raaba näher erkunden, an der ich bei der Rückkehr von Laßnitzhöhe achtlos vorbei gefahren bin. Die Zufahrt wird jedoch durch das gigantische MAGNA-Werk (ehemals Steyr-Puch) versperrt. Ich umrunde das Werk und lande am Gemeindezentrum von Raaba. Dort wurde ein großzügiger Park mit trockenresistenten Pflanzen – auch aus den Dürregebieten der USA - gestaltet, zum Teil mit großen Felsen aus den hiesigen Steinbrüchen.
Um auch einige Wohnhäuser zu sehen, biege ich in den Hochfeldweg, später Messendorfberger Straße ein. Sie steigt kontinuierlich an, gesäumt von zum Teil kuriosen Villen. Nach Osten begrenzen Wald und Wiese die Grundstücke, nach Westen öffnet sich de Blick auf das tieferliegende Zentrum von Graz. Offenbar ist dies die Wohngegend der gutverdienenden MAGNA-Manager. Getoppt wird das noch durch die Petersbergstraße mit weiter Sicht nach Westen auf die Berge, die Kärnten von der Steiermark trennen.
Der Abstieg ist rasant. Ich folge der Straßenbahnlinie 6 bis zum Jakomini-Platz und durch quere ein letztes Mal die Fußgängerzone der Innenstadt. Es bleibt noch Zeit, den sehr gut sortierten Modellbahnhändler K+K in der Lazarettgasse zu besuchen. In akribisch geordneten Glasvitrinen werden teure und sehr teure Erzeugnisse angeboten – nichts für meinen Geldbeutel…
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