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5. Tag: Graz - Wildon (60 km)
Fr, 07.08.2020


Heute möchte ich den Mur-Radweg R2 nach Süden erkunden. Wieder starte ich kurz vor der Tegetthoff-Brücke, diesmal nach Süden. Der Radweg ist anfangs recht schmal, vor allem am Rand einer Baustelle. Schließlich muss ich sogar auf die Fahrbahn der begleitenden Straße ausweichen. Dabei verpasse ich beinahe den Wiedereinstieg in den Radweg. Er ist nun breit ausgebaut – zum großen Teil frisch asphaltiert. Die Fahrt geht – bei leichtem Rückenwind – sehr flott. Am nagelneuen Mur-Kraftwerk ist der Weg noch im Bau. Die parallele Ausweichstrecke ist hier sogar für den PKW-Verkehr gesperrt.

Hinter der Autobahnunterführung – unterhalb des Wasserniveaus der Mur – verschwenkt der Radweg in den Wald und in die Felder in geraumem Abstand zur Mur. Ich erlaube mir, in Feldkirchen die alte Ortsdurchfahrt zu nehmen. Sie endet – ohne Vorwarnung – auf einem Acker. Etwa auf halber Strecke zurück gibt es eine Querverbindung zurück zum R2. Bis Kalsdorf fährt man auf einem schalen Feldweg. In Kalsdorf ist planmäßig die Ortsdurchfahrt auf der Hauptstraße vorgesehen. Alle diese Dörfer bestehen aus einer kilometerlangen Aneinanderreihung von luxurösen Villen mit großen Gärten.

Kurz vor Werndorf ist die Radspur gesperrt wegen des Rückbaus eines monströsen Wärmekraftwerks – offenbar wurde Erdöl verbrannt. Dazu wechsle ich auf die begleitende Bundesstraße B7 bis Wildon. Auf einer kleinen Anhöhe über der Mur reihen sich schmucke Barockhäuser entlang der Hauptstraße. Das Rathaus ist im ehemaligen Schloss eingerichtet. Dort mache ich eine lange Mittagspause.

Für den Rückweg wähle ich eine Nebenstraßenverbindung auf der andere Seite der Mur. Leider ist die Straße von heftigem Verkehr belastet. Das Überholen wird für die PKWs zum Drahtseilakt. Ein Lieferwagen legt hinter mir eine Vollbremsung hin. Wieder einmal donnern leere „Drecklaster“ ohne sichtlichen Nutzen über die enge Straße. Wider Erwarten ist die Tour sehr bergig. Zweimal klettert die Straße über einen Bergrücken und wieder zurück ins Tal eines kleinen Nebenflusses der Mur.

Über Mellach geht’s dann bergab nach Fernitz. Hier brauche ich eine Trink- und Erholungspause auf dem SPAR-Parkplatz im Schatten. Dann folgt eine lange Tour auf der endlosen Ortsdurchfahrt von Gössendorf. Obwohl auf fast 10 km Tempo 50kmh gilt, gibt es zahlreiche Schleichwegfahrer auf dem Weg nach Graz. Die Straße geht unbemerkt über in die B73. Durchgehend von Industrieanlagen und Einkaufszentren gesäumt trifft sie schließlich auf den Jakominiplatz. Von dort aus kenne ich den schnellen Weg zur Wohnung.


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