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6. Tag: Luzern - Erstfeld
Di, 25.03.1997


Ich starte morgens bei trübem Himmel. Es regnet noch nicht. Der Weg am Vierwaldstätter See führt zuerst am Verkehrshaus vorbei. Ich bewundere die Exponate im Freigelände. Weiter gehts rund um die Bucht nach Küstnacht. Kurz lugt die Sonne aus den Wolken hervor. Auf einer Bank am Seeufer genieße ich ein kurzes Picknick.

Leichter Niesel setzt ein, als ich weiterfahre auf der Nebenstraße nach Weggis. Ich folge der Seeuferstraße nach Brunnen. Nur geringer Verkehr erlaubt immer wieder einen schönen Blick auf den schmalen See zwischen den Abhängen.

Besonders spektakulär ist der nun folgende Teil bis Flüelen: Nach einem (inzwischen für PKW gesperrten) Anstieg aus dem Zentrum von Brunnen trifft man auf die in den Fels gehauene "Axenstraße". Sie wird von Schwyz her durch einen Tunnel erreicht. Spektakuläre Steilhänge und Tunnel wechseln sich hier ab. Leider ist dieser Teil aber stark mit Verkehr belastet. In Flüelen wechsle ich sofort am Ortseingang durch eine Fußgängerunterführung zum Bahnhof. Hier beginnt nun (zu meiner Überraschung) ein durchgehend beschilderter Radweg nach Erstfeld. Er hält sich auf (größtenteils asphaltierten) Feldwegen im Reusstal. Die Gotthardstraße verläuft oberhalb am Hang.

Der Regen nimmt zu. Ich schütze mich zwar mit dem Regencape. Allmählich entsteht aber eine Saunaatmosphäre darunter, sodass ich durchgeschwitzt Erstfeld erreiche.

Das berühmte Bahnbetriebswerk ist mein erstes Ziel. Ich lehne mein bepacktes Fahrrad an die Personalgebäude und schaue sehnsuchtsvoll zu den rangierenden Eloks herüber. Ein freundlicher Lokführer spricht mich an, ob ich Interesse an einer BW-Führung habe. Ich lehne nicht ab und werde mitgenommen zur Einsatzzentrale. Ausgestattet mit einer Warnjacke kann ich nun in die "heiligen Hallen" mitgehen. Ich nehme Platz im Lokführersessel der neuen Lok 2000. Stolz erklärt mein Begleiter das flugzeugähnliche Cockpit. Auch die Museumslokomotiven kann ich besterigen. Sie werden hier gewartet.

Einen kleinen Obulus für die Personalkasse kann ich nur mit Mühe loswerden. Er sei Beamter und daher sei ihm die Entgegennahme von Geld nicht erlaubt.

Zufrieden schaue ich mich im Ort nach einer Unterkunft um. Direkt an der Hauptstraße finde ich ein älteres Gasthaus mit einem einfachen aber gut geheizten Zimmer mit Blick auf die Bahnlinie. Dort kann ich meine Kleidung trocknen.

Der Abendspaziergang führt nochmals zum Bahnhof, diesmal zum öffentlichen Personenteil.


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