6. Tag: Rundfahrt Halbinsel Wollin (ca 60 km)
Fr 29.7. 2000

Wieder geht es mit leichtem Gepäck zur Erkundungsfahrt über die angrenzende polnische Halbinsel.
In der Touristen-Information besorge ich mir eine sehr gute Landkarte der gesamten polnischen Ostseeküste mit allen Nebenstraßen und befahrbaren Feldwegen für nur 3 DM (Maßstab 1:250.000).
Auf der Fähre merke ich, dass ich das Regencape vergessen habe. Bisher habe ich es (trotz leichtem Nieselregen) noch nicht gebraucht, heute wahrscheinlich auch nicht. So kehre ich deswegen nicht mehr zurück.
Zum Fährhafen Swinemünde (mit direktem Bahnanschluss): Ein modernes Gebäude mit den üblichen Schaltern und Landungsbrücken. Von hier geht's nach Kopenhagen, Ystad und Rönne mit modernen polnischen Schnellbooten.
Erstes Ziel ist der Badeort Miedzdroje. Leider führt der erste Teil über die stark befahrene Nationalstraße 3, meist jedoch mit breitem Seitenstreifen. Dieser wird jedoch auch von LKWs benutzt, wenn sie überholt werden. Die meisten PKWs haben westlichen Standard, nur wenige FIAT 126 sind noch dazwischen.

Der Ort zeigt eine überraschend intensive Infrastruktur an Ferienhäuschen, Privatzimmern und Zeltplätzen, so gut wie kein Hotel. Entlang der Promenade werden in fliegenden Ständen alle notwendigen Utensilien für das Urlaubs- und Strandleben verkauft.
Gerade als ich Mittagspause am Strand machen will, beginnt es zu regnen. Ich ziehe weiter nach Osten. Dort ist es noch heller.

Der nächste Abschnitt führt auf eine Klippenlandschaft hinauf. An einem Aussichtsturm zweige ich dem Zuweg hin ab. Die Aussicht im Dauerniesel ist trüb, ein aufgelassener Betonturm aus militärischer Nutzung bietet Schutz vor dem einsetzenden Dauerregen.
Nach zweistündiger Pause überkommt mich die Ungeduld. Ich radle trotz Regen ohne Regenschutz weiter. Nach 5 km bin ich klatschnass, durch die Brille ist fast nichts mehr zu sehen. Der Badeort Wiselka rettet mich. Unter einem der vielen Biertischschirme rette ich mich ins Trockene.
Gegenüber räumt gerade einer der fliegenden Händler seinen Stand ein. Ich ahne, dass er auch einen Regenschutz verkaufen könnte - und richtig: in meiner Größe finde ich eine schöne Regenjacke - innen gefüttert für nicht einmal 25.-- DM.
Inzwischen lässt der Regen wieder nach. Ich setze die Tour - wie geplant entlang der Nebenstraßen bis Wollin fort. Die Kirche dort ist erst vor einem Jahr wider hergestellt worden (in der alten Backstein-Architektur
Da es schon nach 18.00 Uhr ist, kehre ich zurück mit der S-Bahn. Diese fährt zwar unregelmäßig, dafür kostet sie nur 2.50 DM.
Am Abend bin ich zuversichtlich, auch ohne polnische Sprachkenntnisse die Reise fortsetzen zu können.
Herrn Küst hat an diesem Tag der Regen sosehr zugesetzt, dass er die Tour durch Usedom und Wollin abbrechen will und zurückkehren will nach Offenbach.

6. Tag: Rundfahrt Halbinsel Wollin (ca 60 km)Fr 29.7. 2000