[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]


29. Tag: Stenungssund - Ödsmal - Dingle (70 km)
Do, 09.06.2016


Die Sonne strahlt heute, abwechseln mit lockerer Bewölkung. Aus dem Vorrat des Hostelfrühstücks lässt sich ein umfangreiches Mahl bereiten: Müsli, Rosinenbrot, Käse, Leberpastete, Tomate, Kiwi, Kaffee, Milch, Orangensaft. Ich starte kurz nach 9:00 Uhr zur Svanesund-Fähre, die mich auf die Insel Orust bringen soll. Leider macht der Betrieb gerade eine halbe Stunde Pause, so dass ich erst um 10:00 Uhr in Svanesund bin. Ich suche die radfahrfreundlichen Nebenstraßen, die mir vom Touristenbüro in Stenungsund empfohlen wurden. Nicht ein einziger Wegweiser gibt Hinweise – weder die Ortsnamen noch die sonst umfangreiche Radroutenbeschilderung gibt es hier. Ich folge der Hauptstraße bergwärts aus Svanesund heraus. Überraschend bin ich dann schon in Längelanda, bevor der erste Wegweiser nach Myckleby erscheint. Ab hier läuft die Tour glatt – allerdings sehr steigungsreich. Zwischen eiszeitlich kahlen Felsrücken und Gletscherseen mäandriert die Straße. Die Seen liegen auf unterschiedlichen Höhen-Niveaus, haben meist keine Verbindung. Jeder für sich strahlt idyllische Ruhe aus. Meist stehen nur wenige Ferienhäuser am Rand mit privatem Bootsanleger. Dennoch ist heute kein Boot unterwegs. Ein kräftiger Anstieg hinter Torp überwindet den Höhenzug zwischen den Fjorden.

Die 160 ist über eine Hochbrücke mit dem Festland verbunden. Leider ist die Zufahrt wegen eines kurzen Tunnels für Radfahrer gesperrt. Eine ufernahe Umgehung erlaubt es, wenigstens den Fußweg über die Brücke zu nutzen. Trotz Höhenangst überquere ich in 20 m Höhe den Sund – immer stur auf den Weg schauend.

In Skredsvik lege ich um 13:30 Uhr die Mittagspause ein. Von hier sind es noch 23 km bis zum Ziel. Dabei muss aber ein 140 m hoher Höhenzug bis Munkedal überwunden werden. Hier besorge ich im ICA noch Proviant für die abgelegene Unterkunft. Dann beginnt bergauf die Suche nach de richtigen Ortsausfahrt. Erst sehr spät wird Dingle beschildert – davor hilft Bauchgefühl und Nachfragen. Endlich auf der 165 angekommen ist Angens Gard gut ausgeschildert. Der letzte Kilometer ist ein unbefestigter Feldweg zum Bauernhof. Ein Anbau der Scheune wird von der Frau als Hostelbetrieb geführt. Ich bekomme ein Dreibettzimmer für mich allein.

Dank der Gästeküche kann ich mich wieder selbst versorgen. Heute muss ich früher schlafen, um morgen die 110 km bis Sarpsborg vor 20:00 Uhr zu schaffen. Das Hotelzimmer dort ist schon gebucht.


[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]