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28. Tag: Göteborg - Stenungssund (Jordhammer) (50 km)
Mi, 08.06.2016


Heute Morgen ist der Himmel über Göteborg trüb – es sieht nach Regen aus. Ich beginne trotzdem mit dem selbstgemachten Frühstück und starte 09:30 Uhr weiter nach Norden. Ich hatte mir gestern die mit dem Fahrrad mögliche Ausfahrt aus Göteborg bei Google genau angesehen und die Straßennamen notiert. Nur so kann ich unangenehme Überraschungen und Autobahnfahrten vermeiden. Die Route verläuft über die hohe Seebrücke, dann durch ein 10 km langes Industriegebiet entlang des Gota-Kanals. Deutlich wird hier, dass Göteborg das Einfallstor für Transport-Logistik ist. Sowohl DHL als auch DB Schenker betreiben ein riesiges Umschlagslager. Dazu kommen Autoverteiler von Volvo, Saab und Scania. Gekrönt wird die Strecke zum Schluss durch einen riesigen IKEA-Markt. Nur durch einen unscheinbaren Fahrradtunnel gelange ich auf die linke Seite der Autobahn, um die Nebenstraßen nach Kungälv, Kode und Jörlanda zu finden. In Kungälv gibt es eine historische Burg und davor eine Klappbrücke um den Nordre Älv, einen Seitenfjord zu überwinden.

Bis hierher quält mich heftiger Gegenwind, in Göteborg – vor allem auf der hohen Brücke über den Gotakanal – zusammen mit Sprühregen. In Kungälv beginnt die Sonne wieder zu scheinen. Die Strecke wird bewaldet – das bricht den Wind etwas. In Kode mache ich am „Bahnhof“ (nur ein Mittelbahnsteig ) Mittagspause. Ein schwerer Tankwagenzug aus Hamburg deutet auf die petrochemische Industrie in Stenungsund hin. Ansonsten pendeln stündlich Nahverkehrstriebwagen nach Göteborg.

Über hügeliges Land bei nachlassendem Wind und Sonnenschein geht’s flott weiter bis Stenungsund. Die Stadt grüßt mit vier Schornsteinen eines Ölkraftwerks, die aus dem Berg ragen – es ist unterirdisch angelegt. Ansonsten ist der Sund zwischen Schweden und den vorgelagerten Inseln traumhaft schön – die Bilder erinnern ein wenig an Kroatien.

In Stenungsund fasse ich Proviant beim COOP für die Verpflegung im Hostel auf dem Land in Jordhammer. Der Weg führt vorbei an einer ausgedehnten Raffinerie und Chemiefabrik von Vattenfall und Nobel.

Das Hostel liegt am Rand eines großen Pferdegehöfts am Ortseingang von Ödsmal. Ich bekomme ein Zweibettzimmer für den Preis eines Einzelzimmers – endlich wieder genügend Platz. Das ländliche Idyll verleitet zum Ausflug an den Sund. Der Weg endet aber an den Pferdekoppeln des Gehöfts. Das Frühstück für morgen stellt die Wirtin schon heute Abend im Kühlschrank bereit. So kann ich mein Abendessen schon heute mit Obst und Joghurt aufbessern.


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