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27. Tag: Göteborg (zu Fuß)
Di, 07.06.2016


Nachdem ich gestern Abend noch einen Reisbericht für den Blog formuliert habe – zweimal, weil der erste Durchgang nicht gespeichert war – wurde es spät. Erst um 23:00 Uhr gehe ich zur Dusche, dann in meine Schlafkoje in Bett Nr. 1 (von 6). Der Nachbar – ein älterer Kanadier – schnarcht extrem. Trotzdem schlafe ich schnell ein.

Am Morgen weckt mich der laute Verkehr vorm Fenster. Der gesamte nach Göteborg einfließende Verkehr der 158 verteilt sich über diesen Platz. Erst m 8:00 Uhr stehe ich auf. Das Frühstück mache ich selbst. Brot aus Resten von Vorgängern und ein Müsli – mit Milch vom Vortag.

Dann drängt es mich, jetzt schon die Unterkunft für morgen Abend zu buchen. Bei booking.com kostet ein Bett im Vandrarhem 500 SeK. Ich wähle die Nummer in Stenungsund, die das Internet für das Vandrarhem angibt. Vielleicht gibt es ja wieder ein günstigeres Mehrbettzimmer. Die freundliche Dame vermittelt mir am Telefon ein Einzelzimmer für 400 SeK – immerhin ! Allmählich dämmert mir, dass dies gar nicht das Haus von booking.com ist. Mühsam eruiere ich mit Hilfe der gewählten Telefonnummer, dass das Haus in Jordhammer, 5 km hinter Stenungsund liegt. Wenigstens kenne ich jetzt die Adresse.

Ich starte spät zum Stadtrundgang, folge den Intuitionen und dem schönen Augenblick. Ich beginne am Ufer des alten Hafens. Dort liegen zwei riesige Fähren der STENA-Lines, die wohl nach Frederikshavn bzw. nach Kiel fahren. Am Beginn des Stadtgrabenkanals wende ich mich der Innenstadt zu.Gut erhalten Bürgerpaläste, repräsentative Museumsbauten und zwei große Barockkirchen beeindrucken. Offenbar ist „Gotenburg“ eine Gründung deutscher Aussiedler im Gefolge des Dreißigjährigen Krieges. Sie haben die barocke Christinen-Kirche gebaut. Durch den Stadtpark mit großem Palmenhaus und Rosengarten gelange ich direkt zum Hauptbahnhof. Ein selten dichter Zugverkehr ist zu beobachten. Bis zu drei Einfahrten oder Ausfahrten finden an diesem Sackbahnhof gleichzeitig statt. Zusätzlich wird einer der letzten lokbespannten Personenzüge nach Kamar bereitgestellt mit insgesamt 6 Rangierbewegungen – traumhaft.

Ich eise mich los nach ca. einer Stunde Fotosession und lande im großen Einkaufszentrum. Dort kann ich nochmal 2000 Sek am Geldautomat holen. Einige Hostels wollen Bargeld – oder meine V-Pay-Karte funktioniert dort nicht.

Auf de Rückweg komme ich an der Sammlung historischer Schiffe im „Maritiman“ vorbei und schlendere dann über die Kungsgatan in die Linnegatan mit einer Vielzahl sehr schön renovierter Bürgerhäuser und dichtem Straßenbahnverkehr.

Zum Abendessen gibt es schwedisches Brot mit italienischen Antipasti (Salami und Schinken), norwegischem Wasser und deutschem Apfelsaft – danach einen spanischen Pfirsich, wahrlich international !


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