[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]


19. Tag: Naestved - Köge (50 km)
Mo, 30.05.2016


Von Egesborg kann man auf einer Nebenstraße 10 km nach Osten zur 151 nach Tappernoje fahren an der Ostküste von Sjaelland. Hier ist die schmalste Stelle der Insel. Das bedeutet aber dauernden Gegenwind. Nach nächtlichem Regen ist der Wind aufgefrischt, hat die Wolken vertrieben. Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel. Es ist trotzdem noch kühl.

Die Fahrt wird erleichtert durch häufigen Hecken- oder Baumbewuchs am Straßenrand. Der Wind wird dadurch gebrochen. Ich brauche daher nur eine Stunde für die Strecke. <> Die 151 verläuft nun schnurgerade nach Köge. Vor dem Autobahnbau war sie die Hauptverbindung nach Kopenhagen. Heute ist sie fast verkehrsfrei. Dennoch gibt es einen durchgehenden Radweg auf beiden Seiten, der bei dem geringen Verkehrsaufkommen kaum nötig ist. Auf halber Strecke wird der Radweg ersetzt durch einen breiten Seitenstreifen, auf dem die Radler sicher fahren können. Heute bin ich aber der einzige Radler. Ab und zu überholt ein Scooter.

In Dalby lege ich an der typisch dänischen Kirche eine Mittagspause ein. Das Gebäude schenkt mir Windschatten. Auf der Windseite biegen sich die Kastanien im stürmischen Wind. Die letzte Etappe ist nur noch 19 km lang. Der Verkehr nimmt allmählich zu. Ab Herfölge ist die Straße vierspurig auf beiden Seiten durchgehend begleitet von städtischer Infrastruktur.

In Köge lande ich direkt auf dem großen Marktplatz. Bei der Touristeninformation erhalte ich ein Büchlein mit Stadtplan von Köge. Das Danhostel liegt 2 km außerhalb im Grünen. Dort kann ich meine Buchung für ein teures Doppelzimmer umwandeln in ein Bett im „shared room“ mit 4 Betten. Tatsächlich bin ich auch hier allein. Es kostet aber nur 180 DKr statt 380 DKr. Daher gönne ich mir zusätzlich das Frühstück für 60 DKr.

Es gibt eine Waschmaschine für 20 DKr. Die Chance nutze ich, meine inzwischen angesammelte Schmutzwäsche zu reinigen. Die Wartezeit nutze ich zum Einkauf bim LIDL am anderen Ende der Stadt. Das Sprudelwasser ist komplett ausverkauft. Ich begnüge mich mit stillem Wasser. Nach der Rückkehr hänge ich die Wäsche in Sonne und Wind auf die Leine. Die Trockenzeit nutze ich zum Abendessen in der Selbstkocherküche. Die Kunststoffwäsche ist danach schon trocken, die restlichen Teile werden mit je zwei Klammern auf der Leine auseinandergezogen.

Ich starte zum Stadtrundgang im Abendlicht – es ist schon 20:00 Uhr. Natürlich sind die Geschäfte jetzt geschlossen, das Licht ist aber schön zum Fotografieren. Die lange Dämmerung nutze ich zum Ausflug an den „Strand“. Hinter dem alten Hafen gibt es ein Stück wilder Küste mit Marschland und einem schmalen Sandstreifen. Ich genieße die Stimmung im Meereswind mit der Abendsonne im Rücken.


[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]