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18. Tag: Nyköbing - Naestved (50 + 20 km)
So, 29.05.2016


Gestern Nacht feierten zwei große Gesellschaften jeweils runde Geburtstage. Heute Morgen ist der Frühstückssaal gut gefüllt mit älteren Personen, die hier auch übernachtet haben. Es gibt ein durchschnittliches Frühstücks-Buffet – das aber reichlich.

Ich starte gegen 09:30 Uhr nach Norden. Nach einem trüben Morgen hellt der Himmel auf. Die Sonne kämpft sich durch die Wolken – es regnet aber nicht. Ein zunehmend strengerer Ostwind weht von der Seite. Ich nähere mich dem skandinavischen Hochdruckgebiet.

Die Ortsausfahrt von Nyköbing zwingt mich auf einen verwinkelten Radweg. Eigentlich will ich ja entlang der E 55 fahren, der alten Hauptstraße nach Kopenhagen vor dem Bau der Autobahn. Erst einige Kilometer hinter der Ortsausfahrt beginnt der übliche, die Straße auf beiden Seiten begleitende Radweg. Er onduliert ein wenig zwischen den Bächlein, die quer zur Fahrtrichtung ins Meer fließen. Meist verläuft die Straße schnurgerade. Begleitet wird sie von der Bahnstrecke Hamburg – Kopenhagen, der ehemaligen Hauptstrecke über die Vogelfluglinie. Immerhin verkehrt hier alle zwei Stunden der gestern bereits gesichtete Diesel-ICE. Er ist wohl kurz genug für die Schiffspassage. Die Strecke ist meist nur eingleisig, so dass sie mit einem zusätzlich stündlich verkehrenden Regional-Express bereits ausgelastet ist.

Über eine 3 km lange Meeresbrücke verlasse ich die Insel Lolland. Neben der sehr schmalen Fahrbahn und dem Bahngleis trägt sie einen holprigen Radweg. Der Wind hält sich zum Glück bedeckt – sonst würde die Fahrt schwierig auf dem nur 1.50 m schmalen Radweg.

In Vordingborg lege ich die Mittagspause vor der Kirche ein. Der Platz ist nagelneu gestaltet – vorbildlich mit Parkplätzen und breiten Fußgängerbereichen. Die letzten 20 km sind bis 15:00 Uhr geschafft. In dem Zehn-Häuser-Dorf Vester Egesborg liegt die Pension Engly. Es ist ein ehemaliges Motel, das jetzt von einer älteren Paar als B+B betrieben wird. Zwei Zimmer teilen sich die Dusche. Es gibt sogar eine Küche – mit Herd und Kühlschrank.

Nach der Buchung des Danhostel in Köge für morgen – andere preiswerte Quartiere bietet booking.com nicht mehr – breche ich auf über die empfohlene Radroute nach Naestved (12 km). Eine faszinierend beschauliche, fast unwirklich idyllische Landschaft breitet sich auf beiden Seiten der verkehrsarmen Straße aus. Die Häuser in den Dörfern sind herausgeputzt – oft mit Reetdächern gedeckt. In Naestved lande ich in einem Neubaugebiet der Reichen – große Villen mit Reetdächern.

Naestved selbst ist eine hässliche Industriestadt. Es gibt kein wirkliches Zentrum – aber einen LIDL, um dort deutschen Sprudel zu erwerben und das Flaschenpfand von 3 DKr einzulösen. Der Rückweg entlang der Hauptstraße (10 km) ist langweilig aber schnell. In der Unterkunft beginne ich sofort, mein Abendessen zu kochen.


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