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17. Tag: Gedser - Nyköbing (23 km)
Sa, 28.05.2016


Kein dänisches Geld, keine Unterkunft für heute Nacht – die Buchung funktioniert nicht ohne W-Lan. Wieder rauben mir Befürchtungen ab 4:00 Uhr den Schlaf. Um 7:00 Uhr beginne ich mit dem selbst gemachten Frühstück. Es gibt noch zwei trockene Brötchen und einen großen Becher Birnenjoghurt.

Die Sonne scheint, als ich kurz nach 9:00 Uhr bezahle. Die Wirtin verlangt nur 40 Euro. Das entschädigt für das fehlende Internet. Die Radroute 9 nach Kopenhagen folgt zuerst der E 55, zweigt dann bei Gedesby auf die gut asphaltierte alte Straße ab. Die Radwege sind zweispurig mit Mittelstreifen, die alte Straße ist so gut wie verkehrsfrei. Ich gleite durch die weite Landschaft bei leichtem Ostwind von der Seite. Sieben Kilometer vor dem Ziel zweigt die Route auf die Uferstraße nach Hasselö ab. Malerische Blicke über die Bucht bei Sonnenschein mit leichter Bewölkung erfreuen den Radler. Heute kommen mir vor allem Sportradler auf ihren Rennrädern entgegen – es ist Samstag.

In Nyköbing frage ich mich durch zur Touristen-Information. Eine freundliche Dame eilt mir voraus, während ich bei der Danske Bank am ATM problemlos mit der V-Pay-Karte 2000 Dkr (= 270 Euro) abheben kann. Das erste Problem ist damit gelöst. Das Info-Büro versorgt mich mit einem Stadtplan und den Adressen des hiesigen Danhostels und einer B+B-Pension. Der Anruf im Hostel bestätigt, dass noch ein Zimmer für mich frei ist ab 12:00 Uhr. Eine Stunde schlendere ich durch die kleine, aber geschäftige Fußgängerzone. Allein hier gibt es drei große Spielwarengeschäfte – Dänemark gilt als besonders kinderfreundlich.

Am Bahnhof vorbei führt der Weg auf die Südseite der Gleise. Gleich hinter den Zoo finde ich das „Vandrehem“. Überrascht werde ich vom Preis: das Zimmer kostet mit Frühstück 415 Kronen (= 60 Euro !). Ich muss den vollen Doppelzimmerpreis bezahlen – für zwei Personen wäre es genauso teuer. Ich glaube, Privatunterkünfte sind günstiger…

Das Zimmer ist spartanisch ausgestattet. Es gibt weder Tisch noch Schrank, nur ein großes Doppelbett und viel Nippes und Kerzen (!) auf den Regalen – offenbar ein Honeymoon - Zimmer ! Ich starte sofort bei booking.com die Suche nach der nächsten Unterkunft. Kurz vor Naestved kostet ein Hotelzimmer nur noch 44 Euro. Erst die Hostels in Kopenhagen bieten Mehrbettzimmer mit angemessenen Bettpreisen um die 20 Euro.

Ich starte zum Rundgang durch die Stadt. Am Bahnhof überrascht, dass hier die Diesel-ICE der dänischen Bahn, die sie der DB abgekauft hat, stationiert sind. Sie verkehren zwischen Hamburg und Kopenhagen und fahren dann als LZ wieder zurück nach Nyköbing.

Die Stadt selbst besitzt nur wenige eindrucksvolle Gebäude. Ich bin verwöhnt von den deutschen Hansestädten in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.


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