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15. Tag: Rostock (Straßenbahn)
Do, 26.05.2016


Der heutige Tag ist der Besichtigung von Rostock gewidmet. Ich starte mit der Straßenbahn Linie 5 direkt vor dem Eingang des Hotels. Die Tageskarte für 4.90 Euro erlaubt beliebig viele Fahrten – auch mit der S-Bahn nach Warnemünde. Die Straßenbahnen sind schnell, besitzen eigene Trassen, oft auch außerhalb des Straßenplanums. Es gibt ausschließlich hochmoderne Gliederzüge von Vossloh auf Normalspurgleisen.

Die Innenstadtbesichtigung beginnt wieder am Informationsbüro. Ich informiere mich zuerst über die Zufahrt zum Fährterminal im Hochseehafen von Rostock. Von Lüttenklein gibt es einen Straßentunnel, der mit einem Stadtbus von der S-Bahn-Station aus nutzbar ist. Ich bevorzuge morgen aber die lange Fahrt rund um das Warnow-Becken.

Die Fußgängerzone führt in östlicher Richtung zur Kirche St. Marien – wieder eine Backstein-Kathedrale, aber kleiner als in den bisherigen Städtchen. Viele Häuser sind liebevoll im Hansestil restauriert. Am Markt ist trotz trübkaltem Wetter Betrieb. Auf der Ostseite steht das mittelalterliche Rathaus - heute mit barockem Vorbau. Nach Süden schließt sich das Stadttor an.

Eine Straßenbahn der Linie 5 fährt von hier weiter zum Bahnhof. Ich steige schnell zu, bin in 3 Minuten am unterirdischen Straßenbahnhaltepunkt. Ein Mitreisender erklärt, dass die Straßenbahnlinien auch nach der Wende noch kräftig erweitert wurden in die Neubaugebiete an der Peripherie. Dadurch ist die Innenstadt frei von Stadtbussen. Sie enden an S-Bahn- und Straßenbahn-Stationen.

Ein S-Bahn-Triebzug fährt in 5 Minuten von Rostock nach Warnmünde. Ich fahre noch einmal dorthin – jetzt für einen Spaziergang zu Fuß. Im 10-Minuten-Takt fahren die S-Bahnen nach Warnemünde, zweimal am Tag auch Fernzüge. In Warnemünde strebe ich zunächst in die Innenstadt. Viele Passagiere aus den beiden am Kai liegenden Kreuzfahrtschiffen bevölkern die Restaurants und Geschäfte. Über 200 Anlandungen pro Jahr werden hier gezählt, der am häufigsten von Kreuzfahrtschiffen besuchte Ostseehafen. Zurück zum „Alten Strom“ laufe ich vorne am Meer im feuchten Sand, mache Mittagspause an de Hafenmole. Dann geht’s über die Fußgängerpromenade zurück zum Bahnhof.

In Rostock kehre ich zu Fuß vom Bahnhof in die Stadt zurück. Ich komme vorbei am ehemaligen STASI-Gefängnis – heute ein STASI-Dokumentationszentrum. Die Zellen sind noch im Original erhalten. Einige kopierte Akten liegen aus – vor allem von Anwerbeverfahren. Die Arbeit von fünf Hamburger Spionen wird detailliert beschrieben. Im oberen Stockwerk sind die zum Teil abenteuerlichen Geräte, die zur Flucht über die Ostsee genutzt wurden, ausgestellt und beschrieben. Ein Tüftler hat dabei den Aqua-Scooter, einen Unterwasserantrieb für Taucher entwickelt, der später im Westen patentiert wurde.

Vom Universitätsplatz gelange ich noch in die Klosterkirche und das angegliederte stadthistorische Museum – auch mit einer historischen Spielzeugsammlung. Die Straßenbahn 5 bringt mich wieder zurück. Das Abendessen koche ich selbst.


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