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13. Tag: Plau am See - Güstrow (50 km)
Di, 24.05.2016


Heute Nacht tobt ein lautes Gewitter. Der Regen hält sich aber in Grenzen. Ich bereite mir das Frühstück selbst, da es im Pensionspreis von 45 Euro nicht inbegriffen ist. Draußen ist es neblig trüb und kalt. Der Wind weht mäßig aus Nordwesten.

Die Tour verläuft heute komplett auf der B 103. Anfangs ist der LKW-Verkehr so heftig, dass ich den begleitenden Radweg trotz ungünstiger Trassierung nutze. Er geht – ohne Not – mehrfach Auf und Ab.

In Karow wird die Straße zur Landstraße abgestuft – nach der Kreuzung mit der B 192, die eine Zufahrt zur parallel verlaufenden A 19 erlaubt. Der Bahnhof hat noch erstaunliche Ausmaße: fünf Strecken treffen sich hier. Heute zerfällt die Infrastruktur. Selbst die durchgehende Nord-Süd-Verbindung von Pritzwalk nach Güstrow wird nicht mehr durchgängig befahren.

In Karow gönne ich mir am See eine frühe Mittagspause – um 12:00 Uhr nach nur 21 km. Eine weiße Bank im Park mit Blick auf den See lässt erahnen, wie idyllisch der Ort im Sommer sein muss. Heute ist alles herbstlich grau.

Der Verkehr nimmt auf dem nächsten Abschnitt wieder merklich zu. Die Straße ist auch wieder als B 103 gekennzeichnet. In den Steigungen nutze ich den rechts liegenden Radweg, links liegende Radwege nutze ich nicht, weil gefährliche Fahrbahnkreuzungen nötig sind.

Die Zufahrt zur Jugendherberge in Güstrow ist schon früh ausgeschildert. Sie liegt 5 km außerhalb der Stadt in Mühl-Rosin am Inselsee. Dort werde ich freundlich begrüßt, erhalte ein Familienzimmer für mich allein. Es wurde offenbar erst heute Morgen zum Einzelzimmer abgestuft.

Über booking.com buche ich in Rostock für die nächsten beiden Tage ein Appartement – ähnlich wie in Magdeburg für insgesamt 50 Euro. Diesmal wird sogar eine Kochgelegenheit im Zimmer versprochen. Dann geht’s auf die 5 km lange Fahrt ins Zentrum von Güstrow. Der Marktplatz besticht durch ein biedermeierliches Rathaus und die große Stadtkirche, die unverständlicherweise schon um 16:00 Uhr schließt. Der nahe gelegene Dom (lutherisch) hat noch geöffnet und besticht ebenso durch seine Größe und die Backsteinarchitektur.

Im Informationsbüro ergattere ich eine Radwegekarte des Kreises Güstrow bis Rostock und einen Stadtplan. Der Stadtrundgang beeindruckt mit dem großen Schloss am Altstadtrand, einigen schön renovierten Bürgerhäusern und einem einheitlichen Straßenbild mit grobem Kopfsteinpflaster aber glatten Bürgersteigen. Im „CAP“ –assoziiert mit Edeka – gibt’s mitten in der Stadt einen mittelkleinen Lebensmittelmarkt, der auch die „Gut und Günstig“ – Produkte zu Aldi-Lidl-Preisen anbietet. Es geht also doch, einen kleinen Markt in der Stadt zu betreiben.

Der Rückweg ist winterlich kalt. Einen kleinen Abstecher ans Ufer des Inselsees nutze ich für Fotos vom malerischen Ufer. Zurück in der JH kann ich in der voll eingerichteten Familienküche heute entspannt mein Abendessen kochen. Im Fernsehen läuft Markt-Check und Urlaubs-Check. Drei Kreuzfahrt-Anbieter werden verglichen: Aida, TUI-Mein-Schiff und eine amerikanische Gesellschaft. Die beiden deutschen sind fast gleichwertig, die amerikanische fällt dahinter ab – außer beim Entertainment-Programm.


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