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Ein schön gedeckter Frühstückstisch erwartet die Gäste des Klosters um 08:00 Uhr. Die Zutaten sind auf Vorlegeplatten Angerichtet auf dem Tisch. Es gibt daher kein Schlange Stehen am Buffet. Um 09:00 Uhr starte ich wieder voll beladen. Das Hinterrad hat etwas zu wenig Luft. Das mildert die Stöße des zum Teil schlecht verlegten Pflasters auf den offiziellen Radwegen.
Den Ausgang aus der Stadt finde ich dank Stadtplan und sehr detaillierte Michelin-Karte auf Anhieb. Ich wähle die Nebenstrecke, die schon nach 5 km die belgische Grenze erreicht. Auch hier gibt es einen durchgehenden Radweg neben der Landstraße aber keine Radroutenbeschilderung. Die Beschilderung hat mich auf de Weg nach Breda nur noch genervt, weil zum Teil völlig unnötige Umwege eingebaut waren.
Bei mir kommt wieder französisches Radfahrgefühl auf. Die nächsten Orte an der Straße sind beschildert und – ganz wichtig – die Straßen werden mit ihren Nummern markiert. Ich wähle die N 14 bis Hoogstraaten, dann die N 115 bis Brecht, dann weiter die N 115 bis Schoten. In Brecht lege ich eine schöne Mittagspause ein im Schatten der Kirche, Schoten liegt schon in der Großregion Antwerpen.
Die Sonne strahlt wie bisher noch nicht in den Niederlanden – bis 33 Grad Celsius steigt das Thermometer. Entsprechend hoch ist mein Getränkeverbrauch – ca. 6 Liter auf der Fahrt, dann nochmal 3 Liter nach Ankunft im Hostel. Noch in Schoten gibt es einen LIDL und preiswerten Sprudel, Käse und Schinken zu kaufen. Mit schwerem Gepäck peile ich die Innenstadt an. Am Außenkanal von Antwerpen ist eine neue Fahrradbrücke entstanden – ohne Hinweisschild. Reine Intuition führt mich in die richtige Richtung.
In Antwerpen begegnet mir als erstes ein kolossales klassizistisches Gebäude ohne Hinweis auf seine Funktion. Erst im naheliegenden Zoo erfahre ich, dass es sich um den Innenstadt-Bahnhof handelt. Der ehemalige Sackbahnhof hat ein Infobüro in der Halle – natürlich auch ohne Hinweisschilder. Ich erhalte einen Stadtplan, der mich zum „Kabas Hostel“ führt. Es liegt etwas außerhalb von der Innenstadt, wurde bei booking.com aber sehr gelobt.
Zum ersten Mal erhalte ich nur noch ein oberes Bett. Meine Gelenke – Hand und Knie – sind soweit genesen, dass die Kletterei funktioniert. Ich gönne mir am Abend einen Fußmarsch ans Schelde-Ufer – die braune Flut strömt gerade in die Stadt. Die Uferzone ist durch eine zwei Meter hohe Schutz-Mauer von der Innenstadt getrennt. Zwei Flusskreuzfahrtschiffe liegen am schäbigen Kai.
Der große Stadtplatz in der Altstadt versucht mit Brüssel zu konkurrieren. Leider ist das Rathaus nur als Bild auf einem Bauvorhang zu sehen.
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