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Heute ist wieder Pausentag. Bei leicht bewölktem Himmel starte ich zum Badeort Scheveningen im Norden von Den Haag. Ich folge der Linie 1 der Straßenbahn, die alle10 Minuten dorthin fährt.
An der Strandpromenade verweile ich lange auf der ersten Bank, die mir begegnet. Es bleibt Zeit, um im Lonely Planet über Den Haag nachzulesen. Das „Mauritshuis“ ist das offizielle Gemäldemuseum der Stadt. Die Villa des früheren Protektoratsverwalters der Niederlande in Brasilien (Niederländischen Westindien-Kompanie -Niederländisch-Brasilien) beherbergt eine kleine aber feine Sammlung niederländischer Maler: Vermeer, Rubens, Rembrandt. Star der Sammlung ist Jan Vermeer’s Mädchen mit dem Perlenohrring“.
Zunächst wandere ich entlang der Promenade zum großen zweistöckigen Pier. Am Ende des Piers ist – neben dem obligaten Rundbau – ein überdimensioniertes Restaurant – ein festes Riesenrad mit geschlossenen klimatisierten Kabinen und ein Turm mit Kran für mutige Bungee-Springer aufgebaut. Zurück auf der Promenade nehme ich mir die Zeit zur kurzen Mittagspause gegenüber dem alten Palasthotel. Irgendwie kommt mir das Gebäude bekannt vor – ich denke, wir waren als Kinder schon mal hier im Urlaub…
Der Rückweg geht schnell – ohne Fotopausen. Ich bringe das Rad zurück in den Hostel- Keller und stürme zu Fuß wieder los durch die quirlige Einkaufsmeile bis zum Schloss und dem daneben liegenden großen Schossweiher. Durch den Innenhof der umfangreichen Anlage erreiche ich die ungewohnt weiße Villa des Johan Maurits.
Im neu eingerichteten Kellergeschoss ist der Empfang für die Museumsbesucher. Für 15,50 Euro erhält man ein Zugangs-Ticket für die Sammlung in zwei Geschossen des Hauses. Ganz oben – in Raum 15 – glänzt das zarte Geseicht von Jan Vermeer’s Traumgestalt – es gibt kein reales Vorbild für dieses Mädchen. Vielfach umlagert werden Selfies neben dem Bild gemacht. Überhaupt kann man hier beliebig nah an die Jahrhunderte alten Bilder herantreten – nur wenige sind verglast.
Die komplette Rembrandt-Sammlung wird in diesem Jahr (450. Todestag) in zwei Räumen ausgestellt. Das Highlight ist hier die „Anatomiestunde“. Ansonsten gibt es viele Landschafts- und Strandbilder – oft mit Schiffen. Die historische Stadtansicht von Delft hat Vermeer minutiös in einem Gemälde dokumentiert.
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