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9. Tag: Arnhem - Utrecht (70 km)
Mi, 10.07.2019


Beim Frühstück treffe ich einen älteren Herrn aus Kopenhagen, der auf großer Radtour entlang der Küsten Frankreichs, Belgiens und der Niederlande ist. Heute radelt er nach Kleve, um von dort mit dem Zug Hamburg zu erreichen.

Mein Start ist angenehm. Es geht nur bergab - zurück in die Stadt. Noch regnet es nicht und es ist weitgehend windstill. Den Uferweg am Rhein finde ich dann doch nicht und lande auf der Straße nach Oosterbeek. Dort war zur Zeit der deutschen Besatzung das Hauptquartier. Nach den verlustreichen Kämpfen um die Brücke von Arnhem wurde 1945 ein großer Soldatenfriedhof angelegt. Ich gönne mir den kleinen Umweg und staune über die gepflegte Anlage. Zwischen den Gräbern wachsen Rosen, ansonsten deckt englischer Rasen das Gelände. Auch heute wird gerade gemäht.

Beim Rückweg zur Straße entdecke ich den Radweg parallel zur Bahnlinie – ausgeschildert nasch Ede – also in meine Richtung. Er führt idyllisch durch den Wald. Etwas schwieriger wird die Fortsetzung bis Veenendaal. Sie gelingt nur nach Durchqueren großer Gewerbegebiete und mehrmaligem Fragen. Nach der Mittagspause geht’s auf die N 224 über Renswonde – Scherpenzeel – Woudenberg nach Zeist. Inzwischen fängt es an zu regnen – erst leicht, dann durchdringend. Noch verzichte ich auf das Regencape.

Die Ausfahrt aus Zeist nach Utrecht finde ich mehr durch Intuition und Zufall. Kein Radwegschild zeigt ins nur 10 km entfernte Utrecht. Zuletzt hilft mir eine alte Dame an der Ampel, den begleitenden Radweg der Schnellstraße N 237 zu finden. Zuerst bin ich fast allein in landwirtschaftlicher Idylle, dann nimmt der Radverkehr erheblich zu. Zuletzt finde ich mich auf dem heftig frequentierten Radschnellweg in die Innenstadt wieder. Ich frage mich nach dem Bahnhof durch. Leider geleitet mich ein freundlicher Radler aus Utrecht auf die für meine Notizen falsche Seite des riesigen Bahnhofsgeländes. Auch ein Info-Büro gibt es nicht mehr am Bahnhof. Erst ein hilfreicher Taxifahrer gibt mir den richtigen Hinweis, findet aber das neue BUNK-Hotel noch nicht in seiner Taxi-App – das Haus ist gerade erst eröffnet.

Bei strömendem Regen lande ich schließlich vor dem richtigen Tor. Nun beginnt das Abenteuer CheckIn. Ich kann am Anmeldecomputer meinen Datensatz öffnen und erfahre, dass der Preis für die erste Nacht schon vom VISA-Konto abgebucht wurde. Meine ansonsten für die Bezahlung verwendete Postbank-Card wird aber nicht von der Benutzeroberfläche akzeptiert. Auch die hilfreiche Dame an der Rezeption ist hilflos. Erstmal erhalte ich die Codekarte für mein „Regalzimmer“. Das Bett ist wie in ein übergroßes Sc hrankfach eingebaut. Fürs Gepäck gibt’s eine (zu kleine) Schublade unter dem Bett. Da mein „Fach“ am Schrankende liegt, kann ich das Gepäck einfach neben den Schrank stellen.

Am Abend erkunde ich dann noch die unmittelbare Umgebung zu Fuß. Eine Fish+Chips-Küche und ein Supermarkt befinden sich im Bahnhof.


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