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7. Tag: Haldern - Arnhem (NL) (60 km)
Mo, 08.07.2019


Das erste Ziel ist erreicht – ich bin in Holland – in Arnhem. Der Morgen beginnt mit einem außergewöhnlichen Frühstücks-Buffet, inclusive Räucherlachs, Rührei und gebratenem Schinken. Beim Aus-Checken fällt mein Blick auf ein Foto vom Zustand des Hauses im Jahr 2001: Damals war es abgebrannt. Familie Jagodic hat das alles seitdem wieder aufgebaut.

Die erste Etappe führt nach Emmerich. Ich bleibe rechtsrheinisch und nutze die Nebenstraßen über Willingen an Rees vorbei. Nur über die letzten 7 km nutze ich den Radweg neben der stark befahrenen B 57. Am Ortseingang von Emmerich gibt’s einen letzten ALDI-Einkauf in Deutschland – vor allem Gemüse und Kekse. Das Informationsbüro erklärt mir anhand verschiedener Landkarten, wie ich den Rheinradweg nach Arnhem finde – fast immer auf oder neben dem Rheindamm.

Der Einstieg ist nur durch eine Lücke im geschlossenen Weidetor zu finden, dann beginnt eine unangenehme Holperstrecke aus verwittertem Betonpflaster. Als ich schon fluchend zurück zur Bundesstraße tendiere, schwenkt eine asphaltierte Zufahrt auf den Damm ein – ich bin in Holland ! Die schmale Dammstraße ist beidseitig von Fahrradstreifen gesäumt. Die Fahrt ist trotz zum Teil stürmischen Gegenwindes angenehm.

Der Radweg ist jetzt als „Hanseroute“ oder als „Rijn-Fiets-Pad“ und erstmals mit der Europanummer Velo 15 gekennzeichnet. Ich folge brav der Beschilderung, auch wenn zum Teil unnötige Ortsdurchfahrt eingefügt werden. Zuletzt heißt der Weg 3b – warum auch immer.

Die Einfahrt nach Arnhem zur Rush Hour um 16:30 Uhr verblüfft mich: Neben der schmalen Straßenbrücke ist eine eigene Fahrradbrücke ergänzt mit fast 6 Meter breiter Doppelspur. Die Radler fahren erhebliches Tempo – auch mit E-Bikes. Auch Mopedfahrer dürfen den Radweg nutzen. So gut wie niemand trägt einen Helm. Dieser paradiesische Radschnellweg setzt sich in der Stadt fort – als umgenutzte Spur einer Straße oder durch Wohnstraßen, wo die Anwohner direkt am Radweg parken. Im Zentrum verdichtet sich das Netz mit weiteren ebenso breiten Radschnellwegen. Die Radfahrer haben bei Hauseinfahrten und Querstraßen grundsätzlich Vorfahrt. Ampeln gibt es erst bei den großen Innenstadtkreuzungen.

Im Bahnhof gibt mir das Info-Büro „Visit Arnhem“ einen Stadtplan mit dessen Hilfe ich das außerhalb liegende „StayOkay“ Hostel finde. Tatsächlich handelt es sich dabei um die Jugendherberge. Ich schlafe in einem 7-Bett-Zimmer. Am Abend gönne ich mir einen ersten Rundgang zu Fuß durch Arnhem.


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