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Es ist bewölkt, soll regnen laut Wetterprognose. Ich starte zu Fuß, zuerst zum ANZ, um Bargeld von der Sparkasse zu holen. Es gibt wieder $200 Cash mit $3 Gebühr. Dann geht’s zum St James Theatre. Von Donnerstag bis Samstag tritt die Wuppertaler Tanzkompanie „Tina Bausch“ auf. Ich leiste mir eine Karte für $81, auch weil das Theater selbst eine Sehenswürdigkeit ist. Weiter geht‘s zum Parlamentsgebäude, eine Führung buchen. Um 12:00 Uhr ist die Tour schon ausgebucht, also erst um 13:00 Uhr. In der Zwischenzeit besuche ich die anglikanische Kathedrale St. Paul, ein schmuckloser Kolossalbau aus den fünfziger Jahren. Innen wird gerade die Technik für ein Konzert vorbereitet. Das neuseeländische Nationalorchester spielt englische Komponisten ($59). Die Nationalbibliothek gegenüber ist ein Erlebnis. Ein ganzes Stockwerk ist einer Sonderausstellung gewidmet – Entwicklung der Landkarten. Es gibt Bilder vom ersten Weltkrieg (schon wieder!), CAD-Rechner für 3D-Objekte und drei Drucker.
Die Führung im Parlament beginnt mit einem Kurzvideo über das Wahlsystem und die Gesetzgebungsverfahren. Erst vor zwei Wahlperioden wurde das Oberhaus abgeschafft und die Listenwahl eingeführt. Damit haben nun auch kleine Parteien eine Chance, Sitze zu ergattern, die sie bei Direktwahlen nie bekommen würden. Dennoch gibt es – ohne Koalitionsabsprachen – zwei Blöcke: Government und Opposition mit Fraktionszwang. Das führte dazu, dass bei der zweiten Wahlperiode keiner (!) der Abgeordneten der ersten Periode wieder angetreten ist – sehr zum Ärger der Wähler. Die Wahlbeteiligung sank von 90% auf 70%.
In den Sitzungssaal können wir heute nicht, weil gerade eine Debatte läuft. Wir sehen die Sitzungsräume für die Ausschüsse, die Bibliothek, den großen Versammlungsraum für Bürgerempfänge und den heute nicht mehr genutzten Raum des Oberhauses. Das ganze historische Gebäude wurde auf Gummifüße gestellt mit schwersten Betonfundamenten, um Erdbebensicherheit zu erreichen.
Die historische Cable Car (Standseilbahn nach Schweizer Vorbild) bringt mich auf die Höhe des Observatoriums und des botanischen Gartens. Oben lege ich eine Ruhepause ein. Dann führt mich ein schöner Weg abwärts durch den Park. Er endet in einem Rosengarten. Durch den historischen Friedhof geht’s wieder in die Innenstadt. Die Stadtautobahn wurde achtspurig quer durch den Friedhof gebaut.
Die Geschäfte haben um17:00 Uhr pünktlich geschlossen. Heute Morgen habe ich tatsächlich einen Modellbahnhändler gefunden, der Lokomotiv-Modelle mit neuseeländischem Design verkauft. Hersteller ist die brasilianische Firma Frateschi. Im Farmers Kaufhaus gibt es wunderschöne Jacken für $20 – ich brauche aber keine. Um 19:00 Uhr im Hostel gibt’s dann wieder selbst gekochtes Abendessen.
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