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61. Tag: National Park - Lookout Fisher's Road (zu Fuß) Fr, 11.03.2016


Heute bleibt‘s gemütlich. Ein Fußweg führt vom Bahnhof auf den Cycle Trail „Mountain to Sea“ über 200 km. Er beginnt als Gravel Road für Logging Trucks, führt dann über schmale Single Trails bis zum Waitomo River, von dort auf 75 km mit dem Jet Boat über die Stromschnellen, dann über Nebenstraßen nach Wanganui. Die Tour dauert drei Tage, nur für Mountain Biker geeignet.

Ich zweige ab auf den Tupapakum Falls Trail, wandere aber nur bis zum Outlook, weil mehrfach vor dem Weiterwandern gewarnt wird. Unterwegs kann man Eimer mit Split für die Wegeausbesserung stationsweise weitertragen in der Hoffnung, dass die Eimer irgendwann am Ausbauende ankommen. Am Outlook sieht man nach Westen nur Regenwolken – leider. Nach der Rückkehr zum Bahnhof gibt es ein Bahnspektakel der besonderen Art. Um 13:15 Uhr soll der Zug nach Auckland abfahren. Ca. 5 Reisende warten darauf. Zur vereinbarten Zeit fährt am Nachbargleis ein langer Containerzug mit sechsachsiger Elektrolok ein. Fünfzehn Minuten später kommt der „Kiwi Rail Scenic Train“ bestehend aus einer alten Diesellokomotive, einem Gepäckwagen, vier klimatisierten Wagen im Stil des „Glacier Express“ und zuletzt einem offenen Aussichtswagen mit dem für die Versorgung der Klimaablagen notwendigen Dieselaggregat. Dieser Zug wird mich morgen nach Wellington bringen.

Nach der Abfahrt des Personenzuges versucht die Elektrolok drei der hier abgestellten, defekten Flachwagen in ihren Zug zu rangieren. Wegen undichter Bremsschläuche wird das Verfahren aber unerledigt abgebrochen. Neunzig Minuten später fährt der Güterzug dann weiter. Die Bahn hat hier viel Zeit…

Im Hostel gibt’s ein kleines Lunch. Im Zimmer komme ich dann in ein langes, intensives Gespräch mit einer Mitbewohnerin aus Schwäbisch Hall. Als Projektmanagerin ist sie bei der Bausparkasse zuständig für die Erweiterung der Gebäude der Zentralverwaltung – jetzt aber fünf Wochen in Neuseeland. Viele Fragen zu Leistungsverzeichnissen und Ausschreibungen sind für sie bekannte Probleme. Beim gemeinsamen Abendessen kommt dann die Familiengeschichte zur Sprache: Landwirtschaft – Großfamilie – wohnt bei den Eltern – Krankheiten – Allergien – trotzdem Lebensmut und positive Ziele…

Zuletzt habe ich kaum noch Zeit zum Umräumen des Gepäcks für die morgige Bahnfahrt – maximal zwei Gepäckstücke sind möglich.


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