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Heute Morgen ist der Himmel dicht bewölkt und es regnet sporadisch. Dennoch entscheide ich mich dafür, die geplante Radtour zu den Seen im Osten von Rotorua zu starten.
Los geht’s auf der SH30 in Richtung Flughafen, vierspurig und sehr verkehrsreich. Die Tarawera Road zweigt rechts ab und steigt in die Berge. Diese haben Ähnlichkeit mit dem Schwarzwald – vor allem schnell wachsende Nadelbäume wurden hier gepflanzt. Bis zum Abzweig der Okareka Loop geht’s aufwärts – dann senkt sich die Straße zum Lake Tikitapu („Blue Lake“). Dort sind gerade zwei Amphibienfahrzeuge mit Touristen im (!) See unterwegs. Über eine Betonrampe können sie – ohne Halt – wieder an Land fahren.
Am Lookout sieht man zusätzlich den tieferliegenden Lake Rotokakahi (Green Lake). Bei Sonnenschein kann man unterschiedliche Farben aufgrund der Lichtreflexion wahrnehmen. Danach geht’s abwärts zu Lake Okataina. Hier war 1886 eine heftige Vulkanexplosion wirksam, die die berühmten Sinterterrassen zerstört und ein Dorf verschüttet hat. Auch die Größe und Form des Sees wurden verändert. Am oberen Rand der Senke erkennt man – in den Wolken – den heute noch über 1100 m hohen Vulkankegel.
Am See unten lässt sich geruhsam eine Mittagspause einlegen. Ein – eigentlich gesperrter – Wanderweg führt von hier aus am Seehang entlang. Ich verfolge ihn bis zu der Stelle, wo der Weg komplett in eine Schlucht abgerutscht ist – dann geht’s wieder eine halbe Stunde zurück.
Auf dem Rückweg gönne ich mir den Umweg über den Ort Lake Okareka – ein idyllisches Urlaubsparadies am gleichnamigen See. Auf dem Rückweg treffe ich zwei Radler aus Österreich – etwa in meinem Alter. Sie reisen drei Monate durch Australien und jetzt noch drei Monate durch Neuseeland. Von unterwegs können sie über Internet ihre berufliche Tätigkeit weiterführen (Design-Aufträge). Das reicht gerade, um die aktuellen Kosten zu erwirtschaften.
Wieder in Rotorua frage ich im I-Site nach dem Ergebnis meiner Buchung eines Bed and Breakfast in Waiotapu an der SH5. Es wäre eine Zwischenstation nach 30 km (und dem ersten Berg) auf meinem Weg nach Taupo. Ich erfahre, dass meine Email von gestern akzeptiert wurde, so dass der sehr freundliche junge Mann vom I-Site keine neue Buchung mehr vornehmen muss. Den Anschluss im YHA Taupo konnte ich heute Morgen an der Rezeption in Rotorua buchen.
Im Hostel treffe ich beim Essenkochen eine Familie aus Deutschland, die vor 30 Jahren schon einmal in Neuseeland war – für ein Jahr als Tauschpartner für eine neuseeländische Familie (Haus – Schule – Beruf). Ihnen kommt Rotorua heute zu städtisch und zu touristisch vor.
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