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38. Tag: Katikati - Tauranga (35 km)
Mi,17.02.2016


Dauerregen! Heute ist die längste Etappe auf der unangenehmen SH 2 ("suicide road") geplant. ES regnet in Strömen. Um 9:00 Uhr ist zwar das Gepäck fertig – ich warte aber noch auf eine Regenlücke. Mir ist eine ähnliche Situation von meinem Start in Görlitz in Erinnerung: Um 12:00 Uhr ließ der Regen nach und ich konnte die geplante Strecke nach Jelenia Gora bei Sonnenschein fahren.

Der Haus-Chef gibt mir keine Chance: Für den Rest der Woche ist Dauerregen angesagt. Intuitiv belade ich aber um 11:30 Uhr das Rad. Von Westen kommt heller Himmel. Es nieselt zwar noch – ich kann aber ohne Regencape losfahren. Das Gepäck ist – so gut es geht – mit Regenplanen abgedeckt. Tatsächlich hält sich das leichte Nieseln über die ersten 17 km. Die Straße ist heute stark befahren. Schwere Trucks haben keine Chance für einen Radfahrer auszuweichen. Ich fahre viel auf dem Seitenstreifen. Nur bei rasanten Abfahrten nutze ich die Fahrbahnmitte, um nicht durch plötzlichen Seitenwind im Graben zu landen. Ausgerechnet kleine PKWs reagieren aggressiv und hupen.

Die Straße verläuft – wie üblich – als dauernde Berg- und Tal-Bahn von Flusstal zu Flusstal. Zum Glück beschränken sich die Höhenunterschiede auf 20 m bis 50 m, sodass ich zwar öfter dafür aber kürzer schieben muss.

Auf halber Strecke (noch 15 km) beginnt wieder heftiger Regen. Am Straßenrand erscheint gerade jetzt ein Fish-and-Chips-Laden. Ich gönne mir dort ein Mittagessen für 5,90 $ mit einer riesigen Portion Pommes. Danach hört der Regen auf – ich kann im Trockenen weiter fahren! Der Himmel ist kurz vor dem Aufklaren, als ich den Stadtrand von Tauranga („Bethlehem“) erreiche. Ab hier gibt es vierspurigen Schnellstraßenverkehr – Radfahrer dürfen aber bleiben. Nur die Beschleunigungsspuren erfordern jeweils einen riskanten Spurwechsel. Besonders drastisch ist der Abzweig zum City Centre – die Ausfädelung erfolgt rechts von de Überholspur! Ich muss also über beide Autobahnspuren spurten, um diese Ausfahrt zu nehmen. Ein Autofahrer quittiert das mit langem Hupen, obwohl er dabei nicht einmal behindert wurde.

In der Stadt finde ich schnell das Info-Center. Das „Arthouse Backpackers“ liegt in unmittelbarer Nähe. Ich kann mein vorbestelltes Bett im Sechserschlafsaal für vier Tage nutzen ($ 112). Die VISA-Karte funktioniert mit Unterschrift.

Der erste Weg in der Stadt führt zu Vodafone. Dort kaufe ich für $ 29 eine neue „Traveller SIM-Card“ für weitere 30 Tage Telefonnutzung. Der erste Rundgang zeigt viele kleine Läden im Zentrum und größere Märkte an der Peripherie. Der Eisenbahn-Güterverkehr verläuft direkt am Bay Ufer entlang, dann über eine lange Brücke zur Halbinsel Mt. Maunganui. Den nächsten Food Store erreiche ich wegen einsetzenden Dauerregens nicht mehr. Morgen nutze ich dafür das Rad.


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