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Eigentlich wollte ich heute zum Farmers Market in Clevedon. Eine Abfrage an der Hostel Reception ergibt aber, dass der Markt nur von 8:30 - 13:00 Uhr geöffnet hat. Jetzt ist es fast 10:00 Uhr, zu spät, um dort noch hinzufahren (Zug und 15 km Rad). Das zweite Ziel - eigentlich für Montag geplant - ist der Waitakere Regional Park, der Regenwald im Westen von Auckland. Ich starte mit dem Zug von Britomart bis Glen Eden ($ 6.50). Die Mitnahme von Fahrrädern ist kostenlos. Der nächste Zug fährt günstig n 10 Minuten - sonntags nur im Halbstundentakt. Eine elektrische Schmalspur S-Bahn (Kapspur) modernster Bauart pendelt auf der ehemaligen Nordstrecke nur noch bis Swanson. Die modernisierte Bahn ist mit 25 kV elektrifiziert und startet im unterirdischen Bahnhof im Stadtzentrum. Das ehemalige oberirdische Gleisfeld ist inzwischen repräsentativ bebaut, unter anderem mit der riesigen Vector Arena. Der Cirque du Soleil kommt im Februar dorthin.
Die Fahrt über die alten Gleise verläuft in straßenbahnähnlichen Radien quer durch verschiedene Stadtbezirke mit neu gestalteten S-Bahn-Haltepunkten. Pünktlich nach 40 Minuten ist Glen Eden erreicht - ein Haltepunkt mit einem typisch englischen Wartehäuschen.
Hier beginnt die West Coast Road, die über die Berge zur Tasman Sea im Westen führt. Dank des neuen Straßenatlas, in dem auch die Namen der Überlandstraßen eingetragen sind, finde ich auf Anhieb die richtige Abzweigung. Ein dauerndes Auf und Ab im Hügelland macht die Fahrt anstrengend. Der sonntägliche Ausflugsverkehr nervt zusätzlich. Zuletzt gewinnt die Straße steil an Höhe. Ich muss das Rad schieben.
In Waiatuara mache ich mit klar, das die weitere Bergüberquerung nach Piha anstrengend und unergiebig ist, zumal ich die gesamte Höhe auf dem Rückweg wieder erklimmen muss. Alternativ bietet sich ein Scenic Drive zum Arataki Visitor Center an, der weitgehend auf der gewonnenen Höhe bleibt. Dort fahre ich hin.
Die Entscheidung bewährt sich. Ausführlich wird die Entwaldung der Berge im 19. und 20. Jahrhundert (bis 1940) beschrieben. Die wertvollen, uralten Kauri-Bäume wurden fast vollständig gefällt. Heute versuchen die Ranger, die wenigen Überlebenden vor einem gefährlichen Wurm zu beschützen, der ihre Wurzeln anbohrt und zerstört, und neue Bäumchen aufzuzüchten. Zwei Nature Trails beginnen hier. Der Hillary Trail - nach dem neuseeländische Mount-Everest-Besteiger benannt - ist 70 km lang und die Wanderung dauert mindestens 4 Tage. Am Eingang sollen jeweils die Schuhe abgebürstet und desinfiziert werden.
Eine wunderbare Sicht auf die Manukau Harbour Bay und das in der Ferne sichtbare Auckland begleitet die Wanderungen. Erst um 16:00 Uhr setze ich die Radtour fort. Mein Ehrgeiz ist jetzt, komplett mit dem Rad nach Auckland zurück zu fahren. Auf der durchgehend bezeichneten Great North Road gelingt das relativ gut - allerdings wieder mit langen Steigungen. Unterwegs kann ich in einem Baumarkt eine passende Gaskartusche für meinen australischen Gaskocher beschaffen für $ 6.50.
Ich lande direkt in der Queen Street, gebe mein Rad im Hostel International ab und buche dort gleich die Unterkunft an den letzten beiden Tagen vom 3.-5. April. In der Hostelküche wird dann groß gekocht. Nach dem Duschen widme ich mich der weiteren Reiseplanung mit Hilfe meines Tablets. Das W-Lan funktioniert hier ausgezeichnet und kostenfrei.
Eine vorgeschlagene Tour von 2006 nutzt fast nur Zeltlätze. Auf der Suche nach Alternativen finde ich bei booking.com nur Häuser mit $ 50 - $85 pro Übernachtung. Ich beschließe, noch Zelt und Schlafsack in Auckland zu beschaffen. Im Netz gibt ein Diskussionsforum den Rat, im "Warehouse" zu suchen. Das Internet bietet ein Zelt für $ 75, eine Luftmatratze für $ 19 an. Das ist weniger als zwei Nächte im teuren Hotel kosten. Hoffentlich gibt es diese Angebote morgen noch im hiesigen Warehouse.
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