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6. Tag: Auckland (10 km)
Sa, 16.01.2016


Als erstes steht der Fahrradkauf an. Mein Limit ist - wie immer - 300 Euro. Schnell bin ich wieder am "Bike Barn". Reges Treiben von Einheimische und Touristen beschäftigt die 5 jungen Männer. In der Wartezeit schaue ich die Angebote durch. Es gibt ein schönes Trecking Bike von Merida Crossway 10) für $ 449.00 (= 280 Euro). Dazu kommen noch Gepäckträger und Montage. Der junge Mann, der sich dann meiner annimmt, spricht zuerst über die Vorzüge des Rades: Alurahmen, verstärkte Felgen, verstellbarer Lenker. Beim Auswählen des Hinterradgepäckträgers kommen dann meine Preisvorstellungen zur Sprache. Mit einem Rabatt von 3 % auf den Neupreis des Rades und Verzicht auf die Montagekosten kommt er dann auf $ 500, das sind ziemlich genau 300 Euro. Um die Rahmenhöhe für meine Beinlänge zu finden, muss bei einem Rad im Lager noch das defekte Hinterrad getauscht werden. Zusätzlich soll auch mein mitgebrachter Vorderradgepäckträger montiert werden. Zusammen dauert das fast eine Stunde. In der Zeit hole ich meine Fahrradausstattung aus dem Hostel: Packtaschen, Helm, Fahrradschloss, Radschuhe und Radhemd.

Die erste Tour geht ans Meer an den Tamaki Drive. An der zauberhaften Küste entlang der Bucht von Auckland fühle ich mich fast an die Cote d’Azur versetzt. Durchgängig gibt es einen mehr oder weniger gut befahrbaren Radweg. Am Mission Bay lege ich eine lange Pause im Schatten ein. Die Sonne brennt heiß bei 26 Grad Lufttemperatur. Da reicht mein morgens aufgetragener Sonnenschutz nicht für den ganzen Tag. Der Rückweg geht schnell, weil meist ein Streifen auf der Fahrbahn für Radler abgetrennt ist oder Radfahrer die Busspur mitnutzen dürfen.

Wieder im Hostel überrascht mich der Leiter mit der unangenehmen Nachricht, dass es bei ihm keinen Abstellraum für Fahrräder gibt. Ich müsse ins benachbarte Hostel International ausweichen, zwar nur 500 m Weg, aber mindestens 50 m tiefer. Dort darf ich das Rad im Gepäckraum aufhängen. Ich freue mich über das geringe Gewicht des Alurahmens.

Um 18:00 Uhr ist Vorabendmesse in der nahe liegenden katholischen Kirche St. Benedikt. Die Besucher sind fast alle Farbige: Inder, Malayen, Maori. Zur Kommunion gibt’s Oblate mit Rotwein (auf Wunsch) aus Weingläsernen. Die Karaffe steht während der Wandlung auf dem Altar. Die Händewaschung erfolgt in einer kleinen Wasserschale. Beim Singen wird die Gemeinde vom "Kantor", einem indischen jungen Mann unterstützt. Die Kommunionhelfer haben fast alle Migrationshintergrund.

Im Hostel gibt’s ein großzügiges selbst gekochtes Abendessen mit Lammkotelett, gebratenen Spaghetti und Tomatensalat, zum Nachtisch zwei neuseeländische Nektarinen. Danach wird im Internet Shop der erste Reisebericht im Reiseblog abgesetzt ($ 3.00 für eineinhalb Stunden) und das Tagebuch der letzten die Tage ergänzt. Jetzt ist es schon wieder Mitternacht.


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