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Ein Tag Stadtbesichtigung ist heute geplant. Zum Frühstück gibt’s "Tee" aus drei Tic-Tac und heißem Wasser, den Rest Brot und zwei Stück Sch0kolade.
Ich beschließe die 7 km zum "Bund" am Ende der Nanjing Road zu Fuß zurück zu legen. So erlebe ich den Charakter der Vorstadt bis hin zum touristischen Zentrum in der Fußgängerzone. Parallel verlaufen de O-Bus-Linie 20 und im Untergrund die Metro-Linie 2, die mich wieder zurück bringt. Das Wetter spielt mit. Die Sonne durchbricht zeitweise den dichten Smog-Schleier.
Der Weg beginnt auf der Yuyuan Road, einer schmalen Vorstadtstraße mit viel Verkehr. Zahlreiche kleine Geschäfte begleiten die Straße. In den Seitenstraßen schließen sich sehr ursprüngliche Wohnviertel an. Zwei- bis dreistöckige Mehrfamilienhäuser reihen sich an eine enge Gasse, die jeweils zur Hälfte mit Autos zugeparkt ist. Die Wohnungen machen einen eher südländischen Eindruck: Wäsche flattert von den Balkonen, die elektrischen Leitungen sind offen an der Hauswand installiert, ebenso die meisten Abflussrohre.
Dazwischen finden sich abgeschirmte Bezirke von Firmen und Krankenhäusern, aber auch "Reparaturwerkstätten", die in einer Nische von kaum zwei Quadratmetern eingerichtet sind. In einem "Tesco Express" erwerbe ich zwei Bananen fürs Mittag-Picknick.
Die Situation ändert sich deutlich am Beginn der Nanjing Road. Am Eingang steht der riesige "Tempel", der von vielen Chinesen als Weihestätte genutzt wird, wenn sie dafür 50 Yuan Eintritt zahlen. An der großzügig angelegten Straße reihen sich Shopping Mall und Hotels. Die ersten Wolkenkratzer gestalten das Stadtbild. Viele internationale Nobelmarken haben hier eigene Läden.
Am People’s Square, einem kleinen Stadtpark, beginnt die Fußgängerzone. Sie ist sehr bunt, weniger mondän, eine Mischung aus kleinen Läden und vereinzelten Warenhäusern. Ein schmales, von einem Elektrokarren gezogenes Bähnchen steht für 5 Yuan bereit für müde Fußgänger. Nur die geschlossenen Wagen finden Zuspruch - wegen de Kälte.
Das größte Kaufhaus finde ich am Ende der Fußgängerzone. Auf 6 Stockwerken bietet es durchweg gehobenen Luxus. Geschwungene Rolltreppen(von Toshiba) und gläserne Aufzüge verbinden die Etagen. Nach einem kurzen Stück sehr enger Straße gelange ich zum Ufer des Huangpu Jiang. Eine fast drei Meter hohe Mauer schützt die Stadt vor den Fluten. Gerade läuft Wasser der Meeresflut flussaufwärts. Eine Vielzahl von Schiffen nutzt dies, günstig flussaufwärts zu fahren. Von der hölzernen Dschunke bis zum hochseetauglichen Frachter ist alles dabei.
Auf dem Schutzdamm gibt es eine breite Promenade längs des Flusses. Gegenüber erhebt sich der erst 20 Jahre alte Stadtteil Pudong mit seiner atemberaubenden Hochhaus-Silhouette. Leider beeinträchtigt der tiefhängende Dunst dieses klassische Fotomotiv von Shanghai. Vorbei am Stadtmuseum im Keller des Heldendenkmals gelange ich über die Waibado Bridge über einen Seitenfluss in ein eher unspektakuläres Viertel, das früher französisches Protektorat war. Eine Flutbarriere wird gerade angehoben, um den Wasserspiegel im Nebenarm zu begrenzen. Ich kehre zurück ins englische Viertel und strebe in die südlich gelegene chinesische "Altstadt". Begrüßt werde ich vom touristisch nachgebauten Konyuan Markt mit traditioneller Architektur und sehr vielen Geschäften und Imbiss-Restaurants.
Da es nun schon dunkel wird, muss ich den berühmten Yu Garden auslassen und strebe zurück zur Metro-Haltestelle East Nanjing Road. In einem völlig überfüllten Zug gelange ich zurück zum Ausgangspunkt am Zhong Shan Park.
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