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51. Tag: Rabat - Nador (Bus)
Mi, 23.5.2001


Heute ist Abreisetag. Um 6:00 Uhr stehe ich auf. Das Gepäck muss neu organisiert werden. Schwere Sachen - wie Bücher und Karten - kommen wieder in die Bordtasche, dazu Proviant und ein paar Sanitärutensilien - schließlich bin ich über zwei Tage unterwegs.

Kurz vor 8:00 Uhr starte ich . Der Hotelportier schläft noch hinter seinem Tresen. Bei der Abschlussrechung verrechnet er sich beim Zählen der Tage. Mit Gepäck folgt eine letzte Fahrt durch Rabat zum Busbahnhof.

Wieder ist der Schalter der CTM unbesetzt. Um 8:30 schließlich ziehe ich in die abseits liegende Gepäckabfertigung. Das Gepäck wird zusammen mit dem Fahrrad auf die Waage gelegt: 45 kg. Für 15 kg Übergepäck zahle ich 45 DM (!). Das Fahrrad kostet keinen Zuschlag.

Dann heißt es wieder zwei Stunden warten, bis um 10:30 endlich der Bus aus Casablanca kommt, ein moderner Volvo-Bus - ein Scheibenwischer fehlt jedoch... Das Fahrrad verschwindet - fast senkrecht stehend - im Gepäckraum.

Der Langstreckenbus der CTM am Busbahnhof Straße und Bahn nach Nador verlaufen parallel

Schnell geht es weiter - über die Autobahn nach Meknes, dann die Landstraße nach Fes. In den Bergen sind riesige Weizenfelder gerade frisch abgeerntet. Die Autobahn ist fast leer. Hinter Fes führt die Landstraße in abenteuerlichen Serpentinen durch die Berge - parallel zur Bahn in Richtung Oujda.

Der Zug nach Nador Erosion zwischen den Weizenfeldern

Im Raum Guercif erodiert die Hochfläche, spült den fruchtbaren Lößboden in die Flüsse. Auf den verbleibenden Flächen wird weiter Weizen in Monokultur angebaut. Dann geht die Landschaft in Steppe über. Im Hintergrund erheben sich die Berge des mittleren Atlas.

Kurz vor dem Dunkelwerden biegt der Bus in eine neue - nicht einmal in der neuesten Michelinkarte verzeichnete - Neubaustraße nach Nador. Die Landschaft ist karg und bergig - das Rif-Gebirge. Die Passhöhe ist aber gering.

In Nador wird der Bus voll. Von hier sind es noch 10 km bis zum Hafen. Nach der Passkontrolle wird das gesamte Gepäck aus dem Bus geräumt - auch mein Fahrrad. Ich fahre - getrennt von den anderen Busreisenden - in den Pkw-Bereich des Fähranlegers. Fahrrad und Gepäck werden an der Schiffewand im Innern angegurtet.

Gegen 10:30 beginnt die Nachtfahrt nach Almeria.


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