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40. Tag: Palma - Sineu (Zug) (0 km)
Mo, 12.10.2015


Heute ist Feiertag in Spanien. Trotzdem haben viele Geschäfte – zumindest vormittags geöffnet. Beim Eroski hole ich noch dringend benötigtes Wasser (4,5 l) und Saft (1 l), zusätzlich Kekse und Schokolade als Verpflegung für die lange Heimreise.

Um 10:00 Uhr schlendere ich los zur Placa Espania, wo der unterirdische Bahnhof der Regionalzüge liegt. Darüber ist ein gut frequentierter Park entstanden. Nach kurzem Blick auf die Landkarte und in den Lonely Planet beschließe ich, mit dem Zug nach Sineu – im Zentrum Mallorcas – zu fahren. Die Fahrkarte hin und zurück kostet nur 6,10 Euro für jeweils 50 Minuten Bahnfahrt. Bis zur Abfahrt bleibt eine halbe Stunde Zeit, um die vielen, heute abgestellten Züge zu fotografieren. Es gibt drei Generationen von Elektrotriebzügen der CAF: Metro, kantiger Triebzug, gerundeter Triebzug. Sie besitzen alle Standards einer S-Bahn: vier Sitze pro Reihe, durchgängige Wagen, Klimaanlage, Stationsanzeiger, Bildschirme – und das auf Meterspur.

Der Zug bedient die ersten drei – unterirdischen – Stationen in gemäßigtem Tempo. Sobald die frisch geschotterte Außenstrecke erreicht ist, beschleunigt er rasant bis auf etwa 100 km/h. Im Großraum Palma gibt es viele Zusatzhalte. Danach werden nur noch vereinzelte Ortsbahnhöfe bedient. Die Strecke ist zunächst komplett zweigleisig und elektrifiziert. Alle unnötigen Gütergleise sind abgebaut. Eine Station hinter Inka endet die Elektrifizierung. Der weiter fahrende Dieselzug steht schon bereit für die letzten 10 Minuten nach Sineu.

Das Örtchen hat auch heute noch das Flair einer verträumten Landgemeinde. Zweistöckige Häuser bestimmen das Stadtbild. Die Straßen sind mittelalterlich schmal und steil. Auf dem Hauptplatz vor der Kirche mache ich Mittagspause. Große Gruppen von Freizeitradlern treffen sich hier in den angrenzenden Bars zur kurzen Rast.

Weitere Highlights sind ein ehemaliger Königssitz, der heute als Kloster samt Kirche genutzt wird, ein Franziskanerstift, in dem das Rathaus Platz findet, mehrere Steinkreuze an en einmündenden Straßen. Fast zehn verschiedene Ziele werden von Sineu aus direkt erreicht.

Die Rückfahrt verläuft genauso unspektakulär in umgekehrter Richtung. In Palma schließe ich noch einen Spaziergang in den nordwestlichen Teil der Stadt an, den ich bisher noch nicht besucht habe. Manch interessantes Gebäude findet sich hier, unter anderem das Regionalparlament. Den Abend beschließt ein Spaziergang durch den Parc de Mar mit Blick auf die eindrucksvoll beleuchtete Kathedrale.


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