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41. Tag: Palma Frankfurt (Flug + 10 km)
Di, 13.10.2015


Heute ist nun der spannende Rückreisetag. An mehreren Stellen sind Ungewissheiten zu überwinden, bei denen etwas schief gehen kann

Zunächst regnet es heftig heute morgen. Ich nutze den Gaskocher, um Tee zum Frühstück zu kochen. Danach muss die Gaskartusche leer gebrannt oder das Restgas ins Freie entlassen werden. Das klappt einigermaßen. Den kleinen Gasrest entsorge ich im offenen Mülleimer auf der gut belüfteten Dachterrasse.

Beim Start mit schwerem Rucksack – der Gepäckträger hält tatsächlich die 20 Kilogramm – ist es zwar stark bewölkt, aber es bleibt trocken. Ich wähle die bereits ausgekundschaftete Route am Palma Aquarium vorbei, trotz des Umwegs von 4 km, weil hier durchgehend die Fahrstraße genutzt werden kann. Der vormittägliche Verkehr stadtauswärts ist mäßig – im Gegensatz zum Stau stadteinwärts.

Schon um 11:00 Uhr bin ich am Flughafen. Es beginnt der Versuch, das Rad wieder mit der Gepäckfolie zu verpacken. Mit neuem Klebeband gelingt das ganz gut. Die Räder bleiben frei zum Schieben. Ich beobachte die Reisenden im Abflugbereich, meist mit Rollkoffern ausgestattete ältere Paare oder junge Paare mit Baby. Entsprechend hoch ist der Anteil des Sondergepäcks in Form von Kinderwagen, Kindersitzen fürs Auto, aber auch von Rollatoren und Rollstühlen.

Endlich beginnt sich am Condor-Check-In eine Warteschlange zu bilden. Die Aufsicht bemängelt mal wieder, dass das Fahrrad nicht in einer Box verpackt ist. Mit der zuständigen Condor-Mitarbeiterin erreiche ich als Kompromiss, dass das Fahrrad in Kofferfolie verpackt wird – wie damals in Zypern. Dabei legen sich die beiden jungen Männer an der Verpackungsmaschine so sehr ins Zeug, dass sie fast 100 Meter Folie verbrauchen. Das kostet dann auch den doppelten Preis wie für einen Koffer, 19 Euro. Mein Rucksack wird zwar kritisch beäugt, geht dann aber doch unverpackt aufs Gepäckband – anders als in Zypern. Das verpackte Rad muss ich dann noch zum Durchleuchten an den Schalter für Sondergepäck tragen. Dankenswerterweise schiebt mir ein Reisender, mit dem ich in der Warteschlange ins Gespräch gekommen bin, meinen Gepäckwagen hinterher.

Der Warteraum beim Boarding ist gerammelt voll. Auch dieser Flug ist ausgebucht. Vor dem Fenster sieht man die Maschine erst 40 Minuten vor dem Abflug ankommen. Sie wird in aller Eile betankt, entladen und gleich wieder beladen. Tatsächlich sind wir beim Abflug nur 15 Minuten verspätet. Dann aber pünktlich um 23:40 Uhr in Frankfurt.

Die Maschine wird im Außenbereich geparkt. Die Passagiere werden mit Bussen zum Terminal gefahren. Draußen ist es kalt – fast bei Null Grad Celsius – in Mallorca waren es beim Abflug noch 25 Grad und die Sonne schien.

Am Gepäckband dauert die Rückgabe länger, weil auch der Gepäcktransport vom Außenbereich her erfolgt. Das Fahrrad ist zuerst an der Sondergepäckausgabe. Ich wickle die Folie systematisch ab, wie sie aufgespannt worden war. Dann muss ich die kunstvoll installierten Klebebänder aus der provisorischen Umhüllung zerschneiden. Das Gepäck aus dem Rucksack wird verteilt auf die Radtaschen, damit das Rad nicht wieder so hecklastig wird wie heute morgen. Es drohte bei jeder Rolltreppe hinten über zu kippen. Das dauert fast bis 1:00 Uhr.

Um am Flughafen die Nacht zu verbringen, begebe ich mich in den Abflugbereich. Hier warten tatsächlich schon Fluggäste auf die morgigen Frühstarts. Als erstes fliegt eine Maschine um 4:45 Uhr nach Mallorca…


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