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Heute muss ich umziehen zu meinem Ausgangspunkt ins Hostal Pons. Nachdem ich heute Nacht die erste Schabe auf Mallorca entdeckt – und gekillt – habe, ist mir auch wohler, hier auszuziehen. Leider bietet das Pons nur Zimmer mit Waschbecken – und kostet 35 Euro. Dafür liegt es aber mitten im Zentrum. Alle Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß erreichbar.
Das Gepäck wird nach dem Frühstück wieder festgezurrt – zum letzten Mal mit sechs (!) Teilen. Fürs Flugzeug muss alles wieder auf zwei Teile zusammengefasst werden. Die Fahrtroute ist bekannt – leichter Rückenwind schiebt. Dennoch brauche ich fast eine Stunde. Die Strände sind heute gähnend leer. Der Wind ist zu kalt zum Baden, die Sonne versteckt sich noch hinter vereinzelten Wolken. Auch die meisten Sonnenschirme und Mietliegen sind schon weggeräumt.
Im Hostal werde ich mit Namen begrüßt. Um 11:00 Uhr ist das Zimmer aber noch nicht fertig. Ich drehe eine Runde über die Kathedrale (gerade wegen Gottesdienst gesperrt), das arabische Bad (ein kleines Privatbad in jämmerlichem Zustand, aber das einzige erhaltene Originalgebäude aus arabischer Zeit) und die Placa Major. Im Eroski erwerbe ich Wasser, Nudeln und fünf hauchdünne Schinkenschnitzel fürs Abendessen.
Ich kehre zurück zur Mittagspause ins Hostal. Diesmal bin ich in Zimmer 2, eine Etage tiefer, aber wieder mit Fenster um Hof. Irgendwie sind die Schnaken heute aggressiver. Schon beim Abladen des Rades gibt’s drei Stiche in die Waden – und das bereits mittags um 13:00 Uhr. Die Mittagspause auf der Dachterrasse nutze ich dazu, den Sternartikel über das VW-Desaster zu lesen. Der Stern sieht mal wieder den Untergang der deutschen Wirtschaft voraus…
Die Nachmittagstour führt zum Castell Belver oberhalb der Stadt. Es wurde in den wenigen Jahren im 13. Jahrhundert gebaut, als Mallorca sitzt des spanischen Königs war. Von der Dachterrasse hat man einen fantastischen Blick in alle Himmelsrichtungen. Der große Rundturm ist leider schon gesperrt.
Zurück im Hostal geht‘s jetzt ans Fleisch Braten. Bratfett gibt‘s nicht – also werden die Fleischfladen trocken in die Pfanne gelegt. Das funktioniert ganz gut – außer an den Rändern, die über den Pfannenboden hinausragen. Die Stückchen werden anschließend im Nudelsud nachgegart. Das alles dauert so lang, dass ich mich zum Besuch des Orgelkonzerts um 19:45 Uhr beeilen muss. Zum Glück dauert der Fußweg nur 10 Minuten.
Eine italienische Organistin aus Bari, die jetzt in Mödling in Österreich angestellt ist und in Wien wohnt, spielt Klassiker von Bach und Mendelsohn und einige – sehr brave – moderne Stücke. Ein Herr Bossi hat 1930 schon Musik wie für einen Spielfilm komponiert: Abendlied und Tag der Freude.
Beim Rückweg genieße ich nochmal den Blick auf die hell angestrahlte Kathedrale und schlendere zwischen immer noch gut besuchten Freiluft-Restaurants zurück ins Hostal.
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