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29. Tag: Arta - Cala Rajada - Coves d'Arta - Arta (30 km)
Do, 01.10.2015


Das Wetter hat sich beruhigt. Ich beginne eine große Rundfahrt mit dem Rad bis zur Küste. Auf der Ma 15 geht’s in schneller Fahrt nach Capdepera. Es gibt zum Teil heftigen Seitenwind von Norden – aber kein Vergleich mit dem Bora an der kroatischen Adria. An der Ortseinfahrt von Capdepera geht’s hoch in die auf dem Sattel liegende Altstadt. Hier zweigt ein Fahrweg ab zum hoch über der Stadt thronenden Castell. Bis zum Burgeingang lässt sich das Rad schieben. Für den Eintritt von 3 Euro gibt’s Burgerlebnis pur. Eine geschlossene Ringmauer und mehrere Türme begrenzen das Gelände. An der höchsten Stelle stehen ein Wachturm und eine kleine Kapelle. Von deren Dach gibt’s die beste Sicht auf die Strandbuchten von Cala Rajada.

Rasant verliere ich die 150 Höhenmeter bis in die Ebene. Direkt am Ortseingang von Cala Rajada gibt’s einen LIDL. Ich fahre zum besonders schönen Stadtteil „Son Moll“ mit kleiner Strandbucht und teurem Luxushotel gleichen Namens. Nebendran steht aber auch ein großes Alltours-Hotel. Zu Fuß geht’s entlang der Strandpromenade zum Hafen. Die Fußgänger dürfen vor den Hotels und Ferienhäusern durchgehend promenieren. Der Blick auf die schöne Felsenküste zeigt immer neue Perspektiven. Zuletzt mündet man an einem privaten Berg auf der „Cala Gal“. Dort zweigt die Straße zum Leichtturm auf der Landspitze ab. Beeindruckend ist dort das Naturschauspiel auf dem Felsrücken. Der Nordwind bläst mich fast von der Straße. Die Wellen schlagen hoch gegen die Klippen. Ein Nachbarfelsen grenzt an die Bucht mit ähnlichem Schauspiel.

Zurück geht’s wieder in den Ort durch die Geschäftsstraße mit dem immer gleichen Angebot – wie in allen Strandorten. Der Weg verlängert sich nach Süden und endet als unwegsamer Wanderpfad entlang der Küste. Ich fahre auf einer Nebenstraße zurück nah Capdepera, wieder hoch in den Altort und lande auf der Ma 4040 nach Son Servera. Am Abzweig zur Küste nach Platja de Canyamel ist nur ein kleines Hinweisschild zu den „Coves d’Arta“ angebracht. Die Straße führt weite abwärts bis kurz vor der Küste. Dann windet sie sich hoch entlang der Steilküste und endet vor einer riesigen Höhle.

Für 14 Euro gibt’s eine halbstündige Führung. Gigantische Säle mit ebenso großen Säulen beindrucken den Besucher. Hier steht der mit 22 m Höhe größte Stalagmit Europas. Die Höhle wurde schon vor 200 Jahren entdeckt und erträgt seit 90 Jahren Besucherströme. Entsprechend sind viele Formationen von schwarzen oder grünen Algen bedeckt. Dennoch bleibt ein überwältigender Eindruck von der Größe. Am Höhepunkt gibt es eine Light Show untermalt von Carl Orff’s „O Fortuna“ aus den Carmina Burana.

Der Rückweg ist einfacher als befürchtet. Mit der Ma 4042 gibt es eine durchgehende Neubaustraße nach Arta mit gemäßigten Steigungen, so dass ich nicht schieben muss um die Ortshöhe von 154 m wieder zu erreichen.


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