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Nur 40 km fahre ich heute - die haben es aber in sich: Nicht weniger als vier Passstrecken - jeweils ca. 300 Höhenmeter - sind zu bewältigen. Das heißt, dass lange Strecken geschoben werde müssen.
Das Telefonat mit dem Hostal Baronia in Banyalbufar verläuft erst beim zweiten Versuch erfolgreich. Um 8:00 Uhr sind noch alle Zimmer belegt - bis 10:00 könnte eines frei werden. Ich habe Glück - für 66 Euro (!) gibt es ein Zimmer ohne Frühstück. Ich handle es noch auf 60 Euro, nehme aber das Frühstück (9 Euro) dazu.
Das Frühstück im Hostal Dragonera ist ein umfangreiches Buffet. Die gekochten Eier sind leider kalt ! Gestärkt radle ich los. Die ersten zwei Pässe bis Andratx sind schnell geschafft. In Andratx durchquere ich den großen Straßenmarkt. Dann geht es auf die nächste Bergetappe zum Col de sa Granola (344 m). Die Straße ist rennradfreundlich frisch geteert. So ist auch das Schieben angenehm. Viele Rennradler überholen mich - bisher habe ich noch keinen einzigen Reiseradler getroffen.
Steil nähert sich die Straße wieder der Küste. Eine grandiose Sicht auf die Klippen ist der Lohn für die Mühen. Ich muss vorsichtig und langsam bergab fahren, weil die beiden Felgenbremsen nur mit Mühe das schwere Rad halten. Kaum unten angekommen geht es wieder aufwärts auf den Col es Grau (32 m). Die Küstenstraße schwingt sich mehrfach über die Bergrücken hinter den Klippen - deshalb dieses Auf und Ab. Die Aussichten sind grandios - ähnlich wie auf der kroatischen Küstenstraße. Nur versperren hier nicht Inseln den Blick auf das freie Meer.
Allmählich lassen meine Kräfte nach. Auf dem Col es Grau gibt es einen untertunnelten Aussichtsfelsen - der ideale Platz für die Mittagspause. Viele Autofahrer - vor allem Deutsche - steigen hier hoch, um sich vor dem Klippenpanorama selbst abzulichten. Die Abfahrt nach Enstellencs ist gefährlich steil. Nur auf den geraden Abschnitten kann ich das Rad verlangsamen. Die Felgen werden dabei bedenklich heiß.
Durch die Gassen von Estellencs zu schlendern dauert nur 20 Minuten. Das Hotel du Nord hat leider noch Mittagspause, so kann ich keinen Vergleichspreis erfragen. Die letzte Etappe hat nur noch kurze Steigungen. Um 17:00 Uhr bin ich am Hotel Baronia.
Die unangenehme Überraschung: es kostet jetzt69 Euro (mit Frühstück). Leider muss ich den vollen Basispreis für ein Doppelzimmer bezahlen. Im Zimmertönt ein lauter Brummton von den irgendwelchen Motoren. An der Rezeption will man davon nichts wissen.
Ich genieße den Abend am Pool und danach mit einer kleinen Bergwanderung zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Sonnenuntergang im Meer.
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