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3. Tag: Palma - Coll de sa Creu - Palma (35 km)
Sa, 05.09.2015


Heute ist die erste Bergtour geplant. Die Ma 1043 führt nach Westen über die Serra de na Burguesa über einen 381 m hohen Pass. Mit Radkleidung starte ich auf der Uferstraße, lande schließlich auf der Zufahrt zum Örtchen Genova. In vielen Serpentinen geht’s bergauf durch die Vorstadt von Palma. Attraktive Villen und Hotels säumen die Straße. Nach der Überquerung des Autobahnrings um Palma - hier verschwindet er in einem Tunnel - gelange ich am Ortseingang von Genova auf die Ma 1044, auf der ich die Zufahrt zu meiner geplanten Route erreiche.

Gleich am Eingang weisen mehrere Hinweisschilder die Straße als bevorzugte Radroute aus. Ab heute Abend wird sie - bis auf Weiteres - gesperrt. Nagelneuer Asphalt erlaubt den zahlreichen Rennradfahrern ungestörtes Training. Am Anfang passiert man ein ausgedehntes Militärgelände. Dann windet sich die Straße in langen Serpentinen bergan. Die Spuren der gestrigen Gewitter sind noch sichtbar: viele Kiefernnadeln und Steinchen von einströmenden Rinnsalen auf der Fahrbahn.

Über den größten Teil des Anstiegs muss ich das Rad schieben. Es wird anstrengend und heiß. Zweimal lege ich eine kurze Trinkpause ein. Nach zwei Stunden ist die Passhöhe erreicht - nach bisher nur 7 km. Ebenso steil geht e auf der Gegenseite wieder bergab. Die neu eingestellten Bremsenleisten gute Arbeit. Im Tal zweigt die Ma 1016 nach Nordosten ab. Ein kurzer Anstieg zum Coll des Tards (276 m) und es geht nur noch bergab.

In Establisments trifft man auf eine Hauptstraße (Ma 1040) zurück nach Palma. Auch diese neigt sich langsam bis zum Meer. Nach dem Überqueren des Autobahnrings grüßt ein großer Carrefour. Hier hoffe ich, eine Gaskartusche für meinen Camping-Kocher zu bekommen. Leider sind alle Campinggas-Artikel ausverkauft.

Es gibt aber ein "Menue" bim Essensstand: ein gegrilltes Hühnchen mit 12 Kroketten und einer 1,5-Liter-Flasche Cola für 9.99 Euro. Damit ist mein Mittagessen gesichert. Auf dem weiteren Weg in die Stadt finde ich einen chinesischen Krempelmarkt, der tatsächlich auch passende Gaskartuschen verkauft. So ist die Nutzung meines Kochers nun endlich gesichert.

Im Hostel gibt es auf der Dachterrasse ein umfangreiches Mahl, danach eine kurze Ruhepause. Der Nachmittagsspaziergang führt mich in den östlichen Teil der Altstadt. Hier ist die Renovierung der Häuser gerade erst abgeschlossen. Jenseits der Stadtmauer stehen hochhausähnliche Blocks für die einheimische Bevölkerung. Die Jugend trifft sich auf den umgestalteten Arealen der historischen Mauer - auch Graffiti ist bereits zu finden.

An der Kirche San Eulalia zieht eine vornehme Hochzeitsgesellschaft ein. Das gestern dunkle Innere der Kirche ist heute prachtvoll beleuchtet. Auf dem Rückweg zur Kathedrale sehe ich die Ausfahrt eines der drei vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiffe - ganz nah am Ufer vorbeiziehend. Ein frisch vermähltes Ehepaar macht Fotos zwischen Kathedrale und arabischem Palast. Die Kathedrale selbst ist offen - gerade läuft der Vorabendgottesdienst. Ich geselle mich dazu, bewundere die skurrile Innenraumgestaltung aus der Gaudi-Schule in der ansonsten hochgotischen Kirche. Die imposante Orgel begleitet den Gottesdienst sehr festlich.

Wieder im Hostel besteht das Abendessen nur noch aus einer frischen Birne, die ich unterwegs beim "Eroski" unter der Placa Major kaufen konnte. Schon um 21:30 Uhr liege ich im Bett. Eine Vielzahl junger Gäste belegt heute die Dachterrasse.


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