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Morgens um 7:00 Uhr ist es noch ruhig im Frühstückszimmer. Es gibt ein einfaches Frühstücks-Buffett mit Ostereiern als besonderem Schmankerl.
Zunächst muss ich Getränke kaufen (sieben Liter) und eine Landkarte besorgen für die weitere Strecke. Beim Libro finde ich eine Marco-Polo-Karte von Slowenien, bei der auch die Route von Villach nach Triest und die kroatische Küste bis Zadar enthalten ist. Dies Karte ist auch günstig für unseren Sommerurlaub in Slowenien.
Auf der verkehrsreichen Bundesstraße 93 gewinne ich langsam die Höhe bis Arnoldstein. Hier beginnt die Passstraße nach Tarvisio in Italien. Auch hier muss ich nur wenig schieben. Tarvisio liegt noch ganz im Schnee-Fieber. Riesige Berge von abgeräumtem Schnee liegen auf den Plätzen und Straßen. An den Nordhängen wird tatsächlich noch Schi gefahren, während ich im T-Shirt an der Seilbahnstation vorbei radle.
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Die SS 13 geht nun weitgehend bergab. Das Tal der Pontebaba sieht heftig durch den Fluss verwüstet aus. Drei Verkehrswege drängen sich dennoch hier: die neue Autobahn, die neue Schnellbahntrasse und die meist auf Ständern im Flusstal vor den Orten gebaute SS 13. Auf der alten Bahntrasse ist teilweise ein Radweg eingerichtet, allerdings noch nicht vom Schnee geräumt. Die Schlucht zeigt apokalyptische Szenen mit einem reißenden Fluss, über den mehrere Brücken, oft übereinander, gespannt sind. Das Tal ist so verwinkelt, dass ich oft an beiden Talenden hohe schneebedeckte Berge erblicke. In Carnia erreiche ich den breiter werdenden Talboden. Ab hier wird die neue Schnellbahn schon wieder saniert - sie ist daher nur eingleisig bis Gemona. Ich hoffe, dass die geplante Rückfahrt mit dem Regionalzug von Triest nach Tarvisio dennoch möglich ist. Venzone überrascht mit einem geschlossen historischen Ortsbild (Partnerstadt von Erlangen). Gemona ist wohl vom Erdbeben vor 20 Jahren besonders hart getroffen worden. An der Stelle des venezianischen Domes steht heute ein postmodernes Monstrum. Der Bahnhof an der Schnellbahn ähnelt einem Flughafen-Terminal. Nur fahren dort kaum noch Züge ab, höchstens ein paar Regionalzüge.
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Von hier sind es noch 30 km bis Udine. Obwohl es schon nach 17 Uhr ist, starte ich zur Schlussetappe. Ich bleibe auf der SS 13, die zunehmend stärker befahren ist. Da fast die gesamte Strecke auf beiden Seiten besiedelt ist oder durch Gewerbegebiete führt, rollt der Verkehr erfreulich langsam. Außerdem gibt es einen meist gut befahrbaren Seitenstreifen.
Schon kurz nach 19 Uhr rolle ich in Udine ein. Die letzten 10 km sind eine geschlossene Einkaufsmeile mit riesigen Shopping-Centern. Ich folge den Wegweisern zum Centro und lande genau auf dem Rathausplatz vor dem wunderschönen venezianischen Rathaus. Hier frage ich einen Einheimischen nach einer günstigen Unterbringung. Er empfiehlt das Hotel Ramandolo in der Nähe des großen Ospedale. Ich finde es auch bald. Ein Zimmer aber kostet - trotz verhandeln - 50 Euro - eigentlich zuviel. Da es aber schon dunkel wird, stimme ich zu.
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Sofort starte ich zu einer Stadtbesichtigung. Viele schöne Gebäude sehe ich, aber nur noch im Schein der künstlichen Beleuchtung, eine sehenswerter Stadtkern. Dank eines Stadtplans finde ich die richtige Ausfallstraße zum Hotel. Neben dieser verläuft auf einem Damm ein Bachlauf, der wohl der Sadtentsorgung gedient hat. Heute schlängelt er sich quer durch die Hinterhöfe der Altstadt.
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