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Zum Frühstück liest die Wirtin aus der Zeitung vor, dass heute die Tauern-Schleuse wegen Lawinen-Gefahr gesperrt sei, d.h. es fährt kein Zug durch den Tauerntunnel... Zum Frühstück liest die Wirtin aus der Zeitung vor, dass heute die Tauern-Schleuse wegen Lawinengefahr gesperrt sei, d.h. es fährt kein Zug durch den Tauerntunnel. Umfangreiche Telefonate bringen jedoch Entwarnung.
Meine Route beginnt wieder im Salzach-Tal. Die Hauptstraße schlängelt sich durch eine Klamm, steigt dann aber über mehrere Brücken hinauf ins Gasteiner Tal. Ich bleibe auf der alten Hauptstraße im Tal bis Lend. Hier zweigt die alte Berstraße ab mit 15 % Steigung. Da wird selbst das Schieben mühsam. Sobald ich die neue Hauptstraße wieder erreiche, wird der Radweg auf der linken Seite der Fahrbahn geführt - selbst im langen Tunnel.
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Oben öffnet sich ein liebliches, breites Tal, das sich bis nach Gastein erstreckt. Es gibt sogar einen Gasteiner Radweg über diverse Feldwege. Ich bleibe aber auf der wenig befahrenen Bundesstraße. Dadurch werden die Steigungen gemächlicher, das schont die Kette. Schon nach zwei Stunden habe ich den unteren Rand von Bad Gastein erreicht. Ich wähle die "Hotel-Route" durch den Ort - vorbei an einem schön gelegenen "Kur-Campingplatz". Im Ort beginnt nun ein mühsamer Anstieg bis auf das Innenstadtplateau, vorbei an riesigen Gründerzeithotels. Kaiser Wilhelm scheint öfter hier gewesen zu sein. Nach ihm ist ein Wanderweg benannt. Mitten im Ort tost ein heftiger Wanderfall in die Tiefe des Talbodens. Vom Zentrum ist es nicht mehr weit zum Bahnhof.
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Dort fährt der nächste Zug durch den Tunnel in etwas mehr als einer Stunde. Alle zwei Stunden fährt eine Eurocity durch den Tauerntunnel in beiden Richtungen. Und dazwischen nutzen Güterzüge die Strecke, heute am Sonntag aber nur spärlich. Der Eurocity um 13:41 Uhr nach Klagenfurt hat eine Gepäckabteil, in das ich mein gepacktes Fahrrad hochstemmen kann (fast ein Meter). Der Schaffner toleriert das, da ich nur eine Station mitfahre. Sanft gleitet der Zug hoch zum Tunneleingang, wo eine kleine Schlange Autos auf die Bahnverladung um 14.20 Uhr wartet. Gegen 14 Uhr bin auf der Südseite in Mallmitz. Warmer Nieselregen begrüßt mich - noch liegen Schneefelder auf den Wiesen.
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Eine rasante Abfahrt (mit bis zu 12 % Gefälle) lässt die Felgen heiß werden. Unten trifft die Bergstraße auf die Großglocknerroute im Mölltal. Sanfte Steigungen und viel Gefälle führen mich in Richtung Spittal. Kurz vor der Stadt verliere ich mich allerdings auf eine Nebenstraße in Richtung Millstätter See. Nur ein nochmaligen Anstieg bringt mich über den trennenden Bergrücken nach Spittal zurück.
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Eine kurze Erholungspause im Stadtpark mit viel Keksen und Trinken bringt wieder Kräfte für die letzten 40 km nach Villach. Die Jugendherberge in Spittal ist leider von April bis Juli geschlossen. So starte ich noch um 17.15 Uhr nach Villach. Die Stadtausfahrt gleicht über mehrere Kilometer einer amerikanischen Vorstadt - mit hunderten von Gewerbe- und Einkaufsangeboten. Nach 10 Kilometern wechsele ich auf eine Nebenstraße über Ferndorf und Weißenstein. Fast verkehrsfrei verläuft sie am in Fahrtrichtung linken Drau-Ufer und mäandriert um die hier parallel verlaufende Tauernbahn. Erst um 19 Uhr erreiche ich den Stadtrand von Villach. Meine erste Anlaufstelle ist der Bahnhof. Freundliche Taxifahrer erklären mir den Fahrweg zum Jugendgästehaus. Dieses erreiche ich gegen 20 Uhr - nun ist es vollständig dunkel. Ich erhalte ein Sechserzimmer mit eigenem Dusch- und WC-Raum für mich allein: Kosten: 19,40 Euro. Das gibt mit Gelegenheit, wieder ein warmes Abendessen zu kochen.
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