[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]
Heute beginnt der endgültige Abstieg ins Tiefland. Zuerst aber muss ich das Rad wieder ans obere Dorfende hinaufschieben. Alle Augen verfolgen neugierig den schwer bepackten Radfahrer. Noch ein frisches Brot vom Bäcker und die Abfahrt kann beginnen. Die Steigungen sind relativ sanft, so dass die vordere Bremse mit den neuen Bremsgummis ausreicht. Hinter Gonies geht es nochmals kurz hoch. Darauf folgt die Straße am oberen Rand einer immer steiler werdenden Schlucht. Am Schluchtausgang öffnet sich der Blick auf die dicht besiedelte Ebene von Heraklion. An den Berghängen wachsen gepflegte Olivenbaum-Kulturen.
Als die Straße auf die autobahnähnliche Schnellstraße trifft, nehme ich lieber die alte Strecke über Gazi. Im dichten Mittagsverkehr fahre ich langsam mit ins Stadtzentrum, bis ich am bekannten Platz Eleftherias ankomme. Hier treffe ich ein deutsches Pärchen, das gerade seine dreiwöchige Radrundreise durch Kreta beendet hat. Sie schwören auf qualitativ hochwertige 26-Zoll-Reiseräder. Ich suche eine Stunde nach meinem Quartier (Hellas Rent Rooms). Für 10 Euro kann ich hier gepflegt im Sechser-Schafraum übernachten. Hier treffe ich Hans aus Nürnberg und Roger aus Tasmanien. Beide sind viel gereist, Roger ist Sozialplaner und nimmt ebenfalls ein Sabbatjahr. Er reist von Westafrika über Osteuropa nach Mittelamerika. Seine nächste Station ist Albanien (!).
Den Nachmittag nutze ich, um die venezianischen Stadtmauern von Heraklion zu erkunden. Auf dem fast geschlossenen Stadtwall sind heute Parkanlagen angelegt. Man hat von dort immer wieder herrliche Ausblicke auf die Stadt und das Umland. Am Abend mache ich nochmals einen Stadtbummel. Auf dem Platz neben dem Rathaus spielt und singt eine Profi-Band griechische Schlager und Folkore. Das überwiegend einheimische Publikum ist begeistert. Mit diesem Konzert ist das musikalische Sommerfestival von Heraklion abgeschlossen.
[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]