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60. Tag: Berlin (20 km)
Do, 29.09.2011


Noch ein Tag für Berlin ! Ich starte spät, da ich nach dem Frühstück noch für zwei Tage die Tagebucheinträge nachtragen muss. Entlang der empfohlenen Route im "Lonely Planet" setze ich die Stadtbesichtigung in der Friedrichstraße fort. Für die Besichtigung der neuen Einkaufsquartiere ist es noch etwas zu früh - also fahre ich bis zum westlichen Ende der Friedrichstraße: Eine offene Mall beendet die Straße an der Spree. Von dort ist es nicht weit zur Ruine des Anhalter Bahnhofs. Auf dem Gelände steht jetzt eine riesige Zeltdachkonstruktion - wohl eine Veranstaltungshalle.

Das Kaufhaus "Lafayette" bietet typisch französische Spezialitäten zu weit überhöhten Preisen. Daran schließt sich ein unterirdisches Einkaufszentrum an - mit weiteren Schickeria-Läden. Ein Spielwarengeschäft verkauft ausschließlich Produkte aus Hongkong.

Wieder am Tageslicht gehe ich noch in die Australienausstellung des VW-Hauses. Bilder aus ungewöhnlicher Perspektive werden gezeigt, die ein offenbar bekannter Fotograf aus Darwin von seiner Heimat gemacht hat.

Weiter gehts in Richtung Osten, vorbei am Schinkelmuseum und am Gendarmenmarkt. In der Musikhochschule "Fritz Eisler" lande ich zufällig in einer Vorsingübung der Gesangsstudenten. im dritten Semester: Strauß und Schumann werden geboten.

An der Janowitzbrücke lege ich die Mittagspause ein. Schön ist, dabei die Züge auf der über der Spree schwebenden Gleislage der Stadtbahn zu beobachten. Im Ministerium für Stadtentwicklung werden ständig aktualisierte Modelle der Innenstadt im Maßstab 1:1000 gezeigt: Was seit 1990 umgebaut wurde und was noch geplant ist. Das kostet Milliarden !

Die "East Side Gallery" ist ein Stück Mauer (wo sie nie stand) zum Zwecke der öffentlichen Bemallung. Zum Teil sind es beachtenswerte Kunstwerke, die alle 10 Jahre erneuert werden. In die benachbarte O2-Arena hat Shell seine Mitarbeiter zu einem Incentiv-Tag eingeladen. Verschiedene Markenanbieter versorgen die Teilnehmer mit Werbeproben ihrer Produkte.

Auf dem Rückweg gelange ich noch ins Einkaufszentrum "Alexa". Im Obergeschoss ist die Berlin- Modellbahn "Loxx" aufgebaut. Trotz 12 Euro Eintritt gönne ich mir den genauen Blick auf die Anlage. Bis 20:00 Uhr habe ich noch drei Stunden Zeit dafür. Die Anlage ist wesentlich kleiner als das "Miniatur-Wunderland" in Hamburg. Sie zeigt aber sehr detailliert den Bahnverkehr im Zentrum Berlins mit S-Bahn, Fern- und Güterverkehr. Mit viel Liebe zum Detail sind die Gebäude der Berliner Innenstadt entstanden (inclusive eines 4 Meter hohen Fernsehturms). Der Betrieb ist abwechslungsreich dank mehrerer Schattenbahnhöfe und Gleisharfen für das kurzzeitige Abstellen von Zügen auf der Anlage. Gesteuert wird digital mit PCs.

Als ich um 20:00 Uhr wieder zum Hostel nach Charlottenburg fahre, lässt das Vorderrad Luft. Es reicht aber noch bis zum Hostel. Im Zimmer sind inzwischen drei Russen eingezogen, die rauchend und Bier trinkend den Abend im Zimmer gestalten. Ich fliehe in die Hostelküche und koche dort mein Abendessen.


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