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Heute morgen möchte ich den Schlauch im Vorderradreifen reparieren. Es gelingt mir aber nicht, den fest sitzenden Mantel abzustemmen. Beim Wiedereinbau des Rades stelle ich fest, dass der Vorderradgepäckträger an einer wesentlichen Stelle gebrochen ist.
Neben dem Hostel gibt es einen Fahrradhändler, der für 14 Euro den neuen Schlauch einbaut. Er weist noch auf verschiedene Mängel des Rades hin. Dennoch starte ich mit vollem Gepäck zunächst in Richtung Spandau, um über Potsdam nach Wittenberg zu fahren.
Ein lautes Krachen am Vorerrad verheißt nichts Gutes. Die Packtasche am defekten Gepäckträger hat sich gelöst, der Aufhänger im Vorderrad verfangen, worauf dort eine Speiche aus der Felge gerissen und der Aufhänger abgebrochen wurde. Das Vorderradschutzblech ist in alle Richtungen verbogen und geknickt.
Ich erkenne in diesem Unfall ein Zeichen, dass es besser ist, jetzt mit der Bahn die Heimreise anzutreten. Um das Rad wieder fahrbereit zu machen, biege ich das Schutzblech wieder in seine ursprüngliche Form, schraube denn abgerissenen Haken der Ortlieb-Tasche provisorisch in die Befestigungsschiene und entlaste die Tasche, indem ich die Bücher und Prospekte in den Rucksach lade. In langsamer Fahrt komme ich dann weiter zum Bahnhof von Spandau.
Erfreulicherweise gibt es auch jetzt noch eine Möglichkeit, mit Nahverkehrszügen nach Böhl-Iggelheim zu kommen mit Umsteigen in Berlin Zoo, Magdeburg, Sangerhausen, Kassel-Wilhelmshöhe, Frankfurt und Mannheim. Das neue "Quer-Durchs-Land" Ticket dafür kostet 42 Euro, das Rad nochmnals 6 Euro.
Sehr unterschiedlich ist der Komfort beim Ein- und Ausladen des Rades: von der ebenerdigen breiten Tür im Doppelstockzug und im Dieseltriebzug bis zur engen Einstiegstür im alten Silberling mit hoher Treppe in Sangerhausen. Dies bin ich aber gewohnt, so dass ich planmäßig kurz vor Mitternacht wieder in Böhl-Iggelheim lande.
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