[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]


59. Tag: Berlin (20 km)
Mi, 28.09.2011


Zwei Pausentage gönne ich mir in Berlin, um die Stadt zu erkunden. Nach dem Frühstück starte ich in Richtung Berlin Mitte. Bei einem Modellbaugeschäft am Spandauer Damm frage ich nach einem Modellbahngeschäft in der Nähe. Am Mierendorfplatz gibt es ein großes Geschäft. Ich frage mich dorthin durch. Ein umfangreiches Angebot mit vielen Sonderangeboten lockt zum Schmökern. In der Wühlkiste finde ich alte Märklinwagen aus den Sechzigern, drei für 5 Euro. Da kann ich nicht widerstehen - trotz Fahrradtransport.

Zurück auf der Hauptachse suche ich nach der Deutschen Oper West und der Staatsoper (zur Zeit im Schillertheater). Die erste macht eine Ballett-Gala (billigste Karte 60 Euro). die zweite fängt erst am 01.10. an. So gehts wieder in die Philharmonie heute Abend.

In der Höhe der TU Berlin bricht die Befestigungsschraube für die Lenkervorbau-Einstellung. Der Lenker labbelt jetzt nach oben und unten - in der tiefsten Stellung lässt er sich aber noch nutzen - also kann ich weiterfahren bis nach Hause.

Startpunkt der Besichtigung ist heute der Reichstag. Umfangreiche Sicherheitsschleusen schrecken mich vor der Innenbesichtigung ab - zumal ich im Rucksack die metallenen Märklinwagen habe. Daneben steht das gigantische Kanzleramt und das riesige Ernst-Löbe-Haus, in dem die MdBs ihre Büros haben. Das alles ist umgeben von einem großen Park, der sich in den Spreebogen schmiegt.

Genau gegenüber auf der anderen Spreeseite steht jetzt der futuristische Hauptbahnhof mit sich kreuzenden Glasdächern. Vier Gleise hat der obere Bahnhof (plus zwei S-Bahn-Gleise) und acht Gleise der untere. Oben fahren die Züge im Fünf-Minuten-Abstand, unten gibt es längere Pausen. Nach Norden hin steigt die Bahn vom Tiefgeschoss bis auf eine Hochbrücke mit modellbahnhafter Steigung - nichts für schwere Güterzüge.

Über den Pariser-Platz (der Innenhof der DZ-Bank ist vom gleichen Architekten wie das Guggenheim-Museum in Bilbao) gelange ich zum Potsdamer Platz mit dem überdachten Innenhof des Sony-Centers. Dort befindet sich auch das Musical-Theater von Udo Lindenberg. Heute fällt die Vorstellung aus, weil die Fernsehveranstaltung zur Verleihung der "Goldenen Henne" von hier übertragen wird. Ich geselle mich zu den Schaulustigen am Roten Teppich und beobachte die aufgeregte Aktivität der Fernsehleute und Fotografen, wenn sie die Stars abfangen. Die genießen natürlich den Auftritt, sowohl vor dem Publikum als auch vor den Kameras. Von Henry Maske bis Frank Elsner kann man hier die Stars und Sternchen Live erleben.

Direkt im Anschluss gehts in die Philharmonie. Heute gibts im großen Saal Brahms "Ein deutsches Requiem". Das Konzerthaus-Orchester spielt bravourös - der Chor singt sehr exakt. Beim Fortissimo kommt er allerdings nicht an die 200 Sänger von Verdis "Missa da Requiem" in Tallinn heran.


[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]