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Heute morgen regnet es ergiebig. Beim Frühstück komme ich ins Gespräch mit einer 60-jährigen Dame von der Bergstraße. Sie besucht Verwandte in Schweinfurt. Auf meinen Hinweis, dass ich noch bis Tallinn fahren will, sprudelt sie los und berichtet über ihre Reiseerfahrungen. Sie hat die baltischen Länder 21 Tage lang mit dem PkW bereist, kernnt sich aus mit Vilnius (die "Schöne"), Riga (die von russischen Touristen Überlaufene), Tallinn (das Kurzreiseziel für Finnen). Alle Kontinente hat sie schon bereist nach ihrer Altersteilzeitfreistellung.
Bis 09:00 Uhr hat sich der Regen gelegt. Es bleibt dicht bewölkt aber warm. Der Mainradweg nach Hassfurt führt direkt am Jugendgästehaus vorbei - so kann ich ohne Umweg starten. Der Weg ist noch nass - vom Dauerregen der Nacht. Auf einem betonierten Teil stehen noch zentimeterhohe Pfützen. In Hassfurt besorge ich mir Sekundenkleber für die Reparatur der abgebrochenen Vorderlampe - ein Schaden aus dem Fahrradkeller der Schule. Beim LIDL am Ortseingang tanke ich wieder Wasser und Limonade.
Der Radweg nach Zell führt an der lauten Bundesstraße entlang. Ich schieße ein paar schnelle Fotos von der malerischen Dorfansicht mit vielen Fachwerkhäusern. Dann gehts über eine - erstaunlich kurze - Mainbrücke nach Sand. Dabei gerate ich brei der Brückenabfahrt in ein Feld mit Tausenden von Glasscherben von einer gesplitterten PkW-Scheibe. Ich fluchevlaut. Anscheinend haben meine Schwalbe-Mäntel aber einen ausreichenden Pannenschutz: Die Luft hält. Am Main entlang gelange ich nach Eltmann. Dort ist ein Picknich-Platz mit Tisch und Bank vorbereitet - ideal für eine Mittagsrast.
Die nächsten 20 km nach Bamberg sind schnell zurückgelegt. Die letzten 6 km verlaufen entlang der malerischen Pegnitz. Hier beginnt nun auch der Main-Donau-Kanal (Kilometer 0). Der nicht kanalisierte Arm der Pegnitz ist von malerischen Häusern gesäumt. Die Alage erinnert an Straßburg.
Im Informationsbüro frage ich nach einer preiswerten Unterkunft - die Jugendherberge im Verzeichnis liegt 6 km außerhalb der Stadt. Zu meiner Überraschung gibt es auch in Bamberg ein neues Jugendgästehaus (sei einem Jahr). Es liegt in einem schön ausgebauten Palais diekt gegenüber dem Domberg. Für 32.50 Euro finde ich Bett und Frühstück.
Der Nachmittag ist einem Rundgang durch die malerische Altstadt gewidmet. Sie gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sogar ein gondoliere versucht gegen die Strömung zu rudern. Am Abend üben Kajakfahrer Wenden und Tauchen in den Stromschnellen des alten Mühlbachs.
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