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Zuerst zum Fotohändler in die Little Bourke Street: Die Enttäuschung ist groß - meine Kamera ist zwar zerlegt. Da er mich aber nicht erreichen konnte, wurde nicht weiter daran gearbeitet. Die Reparatur wird jetzt 170 $ kosten. Ich komme jetzt erst nach zwei Monaten wieder nach Melbourne - also muss ich weiter digital fotografieren.
Der Fahrradhändler wird die gerissene Speiche für 30 $ (inklusive Rad richten) wieder reparieren. Ich gehe zu Fuß zur State Library, um deinen ausführlichen Reisbericht zu schreiben. Der Bildertransfer klappt auch mit dem Kartenlesegerät nicht, weil die Karte auf H und nicht auf E gemappt wird. Leider ist aber nur E frei zugänglich. Etwas frustriert verliere ich mich in der Einkaufsstraße Bourke Street. Ein riesiges Kaufhaus bietet jede Mende Weihnachtsramsch an. Dazu dudelt Weihnachtsmusik. Daneben werden Surfbretter und Sommerkleidung verkauft - etwas gewöhnungsbedürftig.
Um 16:00 Uhr ist das Rad fertig. Ich fahre damit in den "Federation Park". Die NGOs haben dort ein großes Bürogebäude und eine beeindruckende Fotogalerie über die Nutzung und den Missbrauch der Natur durch den Menschen aufgebaut. Nachdenkliche Texte wollen zu mehr Umweltbewusstsein aufrufen. Die Australier leiden derzeit am meisten unter der anhaltenden Dürre, die klar auf die globale Erwärmung zurückgeführt wird: Ein Afrikaner braucht im Schnitt 25 l Benzin im Jahr, ein Asiate 50 l, ein Europäer 800 l, ein Amerikaner 1500 l. Diese Zahlen sprechen für sich. Den Hinweis auf diese Ausstellung habe ich heute Morgen von einem älteren neuseeländischen Paar bekommen. Er ist offenbar Ingenieur und befasst sich mit langsam laufenden Generatoren, um die Energie der natürlichen Gezeitenströmung direkt in Strom umwandeln zu können. Sein Sohn arbeitet bei Siemens in München (!) als Elektroingenieur.
Heute Abend ersteigere ich bei "Safari Pete" eine geführte Tour von Alice Springs nach
Adelaide für den halben Preis (290 $). In fünf Tagen werden King's Canyon, Uluru, Coober
Pedy besucht mit Wanderungen und Übernachtungen in Camps. Die Busfahrt allein würde fast
genauso viel kosten. Nach dem derzeitigen Zeitplan hätte ich auch kaum eine Chance, diese
Fahrt mit dem Fahrrad zu bewältigen - ganz abgesehen von der Hitze im Northern Territory.
Jeden Dienstag startet die Tour, ich kann mir die Woche frei aussuchen.
Der Abendspaziergang führt ins Zentrum von North Melbourne, eine Kleinstadt für sich. Sogar ein IGA hat um 22 Uhr noch offen mit sehr günstigen "Black+White" Angeboten. Den Vollmond über der Skyline von Melbourne genieße ich von der Dachterrasse der Jugendherberge beim Schreiben des Tagebuchs. Morgen geht es mit Zug und Schiff nach Cowes auf Phillip Island. Die Jugendherberge ist schon vorgebucht.
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