[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]


85. Tag: Puerto Iguazu - Cataratas de Iguazu
Di, 6.2.2001


Der Linienbus befördert mich um 9:40 Uhr vom Busbahnhof zum Parque Nacional de Iguazu (2 $). 5 $ kostet der Eintritt in den Nationalpark.

Am Eingang liegt ein Informationszentrum (ehemaliges Hotel) in einer englischen Parklandschaft: Wiesen umgrenzt vom tropischen Urwald. Der erste Blick vom Aussichtsturm ist verheißungsvoll. Enorme Wassermengen stürzen in mehreren (mindestens 100) einzelnen - zum Teil zweistufigen - Fällen ca 50 m tief.

Der "obere Weg" bleibt auf dem Plateau und liefert beeindruckende Blicke in die Tiefe direkt über der Sturzkante. Der "untere Weg" führt auf mittlere Höhe mit Blicken auf die obere Stufe (von unten) und die untere Stufe (von oben). Dazwischen liegen Gitterwege (ca. 50 cm über dem Boden) durch einen merhrstufigen Urwald. Vieles erinnert an ein Tropenhaus, einen Zoo oder einen botanischen Garten. Schmetterlinge von enormer Größe und Farbenpracht tummeln sich zwischen den Besuchern - ich kenne solche sonst nur aus Sammlungen.

Der Höhepunkt des Weges ist ein Podest direkt unterhalb eines heftigen Wasserfalls (1. Stufe). Wegen des hohen Wassreraufkommens sprüht die Gischt über die Besucher, sodass alle durchnässt zurückkommen - ich eingeschlossen. Also gehe ich zum Trocknen auf die Wiese beim Empfangszentrum - danach nochmals ein Vertiefungsrundgang. Erst um 18:00 Uhr kehre ich zurück.

Es müsste interessant sein, die Physik eines Wasserfalls näher zu untersuchen: Beim Fallen bleibt das Wasser zunächst über 50 cm in glasähnlichen Formen zusammen, dann trennen sich einzelne Tropfen und werden durch den Luftwiderstand gebremst. Der Rest beschleunigt weiter, bildet aber ein aufgelöstes chaotisches Gitternetz von verbundenen Wasseradern. Beim Auftreffen auf die Bodenfelsen entsteht ein heftiger Wind (horizontal oder sogar senkrecht nach oben), der die abgetrennten Wassertropfen wegbläst und weiter zerschlägt. Die Wasserströmung gräbt nach innen rückwärts den eigenen Fels ab. So bilden einige Fälle bereits einen Überhang. Im Laufe von 100.000 Jahren soll der gesamte Iguazu-Fall ca. 20 km zurückgewandert sein. Dabei haben sich drei Schluchten gebildet, in die das Wasser von allen Seiten - hufeisenförmig - fällt.

Am beeindruckensten ist natürlich der "Garganto del diablo". Wegen des hohen Wasseraufkommens ist aber von argentinischer Seite nur ein einziger Sprühnerbel zu sehen, der aufsteigt und sich mit den tiefhängrenden Regenwolken verbindet.
Bilder von den Wasserfällen in Puerto Iguazu
(argentinische Seite)


[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]