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Endlich funktioniert das Internet wieder...
Nach dreitägigem Aufenthalt in Cordoba auf dem (einsamen) Zeltplatz und einem sintflutartigen Gewitter, das wohl die Straßen der Stadt, aber zum Glück nicht mein Zelt unter Wasser gesetzt hat, geht's weiter in die Berge (Sierra de Cordoba).
Zum Eingewöhnen zuerst eine kurze Etappe nach Carlos Paz (ca 700m hoch, 40 km entfernt), das wunderschön an einem Stausee liegt. Ich werde an den Zürcher See erinnert. Der dortige Campingplatz des ACA (argentinischer Automobilclub) besitzt alle Annehmlichlkeiten, die man auch bei uns finden würde (Warmes Duschwasser, Swimming-Pool, Liegewiese, Seezugang,...).
Nach einem Pausentag (mit Seerundfahrt) beginnt der Anstieg auf 2000m. Die Straße ist wohl noch keine zwei Jahre alt, sehr breit und mit gemächlichem Anstieg in zwei ca 10 km langen Serpentinen. Die Steigung ist gerade an der Grenze zum Hochtreten, sodass ich weite Teile schieben muss.
In El Condor (2000 m) wird mir gesagt, dass das Hotel "El Postal", das ich
als Tagesziel vorgesehen habe, geschlossen sei und auch sonst gebe es
keine Übernachtungsmöglichkeit über die nächsten 60 km.
So errichte ich mein Zelt in der Nähe der Tankstelle auf einem
Bauplatz, mit herrlicher Sicht, aber der Höhe entsprechend geringen Temperaturen.
Der Schlafsack tut gute Dienste.
Die zweite Etappe beginnt mit einer Berg- und Talfahrt durch eine beeindruckende Felsen- und Hochmoorlandschaft bis zum 15 km entfernten El Postal. Der Abstieg auf ca 500m ist begleitet von Ausblicken auf das Zwischental ("Traslasierra"), in das mehrere Urlaubszentren eingenbettet sind.
Ich finde ein Zimmer in Mina Clavero für 15$. Der Ort liegt am Zusammenfluss zweier Gebirgsflüsse aus den Sierras und besitzt ca 10 verschiedene natürliche Bademöglichkeiten an den Flüssen, an weissem Sandstrand oder zwischen Felsen.
Ein heftiges Gewitter gestaltet die ganze Nacht und den nächsten Morgen. Erst um 12:00 Uhr kann ich Aufbrechen nach Villa Dolores (55 km). Da die Strecke nach kurzem Anstieg wieder in die Ebene führt, bin ich bereits um 15:00 Uhr am Ziel. Ein preiswertes Hotel neben einem Restaurant beschert mir in der Nacht zwei "Riesenkuechenschaben" (ca 3-4 cm lang) im Zimmer, die ich erfolgreich erschlagen kann.
Die letzte Etappe durch die Ebene nach Quines (70 km) beschert wieder
sonniges Frühsommerwetter und Rückblicke auf die 2500m hohen Sierras de
Cordoba.
Quines selbst liegt am Rand eines niedrigeren Gebirgszuges, der starke
Ähnlichkeit mit den Bergen im Ardeche hat. Der heutige Tagesausflug durch
diese Berge dient der Erholung vor den nächsten 300 km ohne gesicherte
Unterkunft bis Mendoza.
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