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9. Tag: Governor's Beach - Lemesos (30 km)
Di, 29.05.2012


Die Nacht ist erwartungsgemäß unruhig. Die dünne Luftmatratze erlaubt eigentlich nur das Schlafen auf dem Rücken. Bis auf eine Schnake bleibt das Zeltinnere ungezieferfrei. Außen haben die Ameisen bereits eine Straße über das Zelt eingerichtet.

Zum erstenmal mache icht heute auch mein Frühstück selbst: Tee, Brot, Datteln, Schokopralinen - mehr habe ich nicht. Um 9:00 Uhr ist alles wieder zusammengepackt. Da ich gestern die aggressiven Samen mit den Stacheldornen unter den Schuhsohlen entdeckt habe, trage ich das bepackte Rad (50 kg) bis zur nächsten Fahrstraße - anstrengend. Dann gehts wieder auf die B1 nach Lemesos.

Bei der Ausgrabungsstätte der spätrömischen Stadt Amathous lege ich eine ausgiebige Besichtigungspause ein. Am Berghang zum Meer hin erkennt man noch den Hauptplatz mit Tempel (einige Säulen stehen wieder), die Geschäftsstraße mit ihrem ausgeklügelten Wasserleitungssystem für Trinkwasser und Brauchwasser. Vom Badehaus gibt es noch ein schwarz-weißes Kieselmosaik zu sehen. Den größten Teil der historischen Stadt haben die Engländer beim Bau des Suez-Kanals abgebaut und die Baumaterialien dort verwendet.

Direkt danach beginnt eine mindestens 10 km lange Hotelpromenade bis zum Zentrum von Lemesos. Nach einigem Fragen finde ich das Hostel "Luxor" direkt in der Fußgängerzone. Im Obergreschoss der Ladenstraße sind 15 Zimmer einem GuestHouse gewidmet. Ein alter gebückter Mann zeigt mir mein Einzelzimmer - mönchisch schlicht mit Bett und Tisch und hochliegendem Lukenfenster. Die sanitären Einrichtungen unterschreiten aber alles bisher erlebte: drei kleine Klokabinen und eine einzige Dusche mit Auskleide im Freien (!).

Ich bezahle vorerst nur zwei Nächte (2 x 20 Euro) und wende mich an die Touristen- Information, um eine Alternative zu finden. Nach langem Telefonieren findet sich ein Zimmer mit Frühstück im Hotel "Village" an einer Ausfallstraße ins Troodosgebirge für 30 Euro am Tag. Dort buche ich die nächsten vier Nächte.

Beim anschließenden Stadtrundgang besichtige ich das mittelalterliche Schloss. Zuletzt wurde es als Gefängnis genutzt - diesen Charakter hat es bis heute. Dann suche ich den orthodoxen Dom in der Altstadt. Ein LIDL am westlichen Ortsrand verhilft zum günstigen Einkauf, so dass heute Abend wieder vollständig getafelt werden kann.


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