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14. Tag: Umpqua Lighthouse State Park - Bandon
Di, 05.08.2003


Heute Nacht weckt mich um 4:00 Uhr ein aufziehendes Gewitter. Unheimliches Wetterleuchten kommt näher - der Donner grollt heftig. Der Regen hält sich zwar in Grenzen - dennoch ist am Morgen die Zelthülle nass.

Unentschlossen stehe ich erst um 8:00 Uhr auf, räume in gewohnter Weise ein. Das Frühstück mit viel heißem Tee wärmt . Dann geht es wieder auf die stark befahrene 101 nach North Bend. Der Himmel ist wolkenverhangen - es regnet aber nicht mehr. Auf der Hälfte der Strecke beginnt eine Großbaustelle mit kilometerlang neuem Asphalt. Das bremst die Autofahrer und sichert mich vor Glasscherben - sie sind jetzt unter der neuen Asphaltdecke begraben.

Schon um 11:30 Uhr bin ich in North Bend. Gleich am Eingang begrüßt mich die Stadtbibliothek - ein stolzer Bau. Sie öffnet aber erst um 12:00 Uhr. Also fahre ich zuerst zum Safeway - Obst und Gemüse einzukaufen und eine Salbe gegen Nagelbettentzündung. Zurück in der Bibliothek werde ich für 13:00 Uhr zur Internet-Nutzung eingetragen. Ich gönne mir also ein schnelles Mittagessen - dann wird ausführlich gemailt.

Als ich aufbreche ist es schon 14:30 Uhr und die schwierigere Etappe bis Bandon steht mir noch bevor: die "Seven Devils Road", eine Straße mit ständigem steilen Auf und Ab über die Bergrücken des Hinterlandes. Dafür verläuft sie einsam abseits jeglicher Zivilisation. Wunderschöne Ausblicke über die bewaldeten Bergrücken bieten sich von den zum Teil frisch gerodeten Kuppen. Viel Schieben gehört dazu - zum Schluss aber ein langer Abschnitt mit sanftem Gefälle, wo ich im 7. Gang schnell voran komme.

Noch vor 18:00 Uhr bin ich in Bandon (nach ca. 50 km) und finde das "Hostel" - ein ehemaliges kleines Hotel, das die Zimmer jetzt als Vierbettzimmer für 20$ pro Person vermietet. Ich freue mich auf eine Nacht im richtigen Bett - der Preisunterschied zum Hiker Biker Camp ist aber schmerzlich. Den Abend verbringe ich wieder am Strand - er ist diesmal mit grobkörnigem dunklem Sand bedeckt und voller Treibholz. Oben auf der Düne stehen die Villen von Bandon - es sieht ein wenig nach England aus.

Im Zimmer übernachtet auch Allen, der allein mit dem Fahrrad von Chicago nach Portland gefahren ist und jetzt weiter fährt bis San Francisco. Er übernachtet normalerweise in seiner Hängematte zwischen zwei Bäumen oder Zaunpfählen...


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