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Die Ausfahrt nach Osten ist leicht zu finden. Noch 120 km sind es nach Istanbul auf der D 020. Der Wind kommt heute heftig aus Norden - also habe ich wieder Seitenwind. Die Straße führt heute aber mitten hinein in die Berge, d.h. es wird sehr hügelig. Immer wieder geht es 200 m hoch, dann wieder hinunter ins nächste Tal. Das kostet Zeit und Kraft.
In den Dörfern haben verschiedene Quellwasserabfüller ihren Sitz. Es gibt also genug gutes Trinkwasser. Das ist auch am Straßenrand in offenen Brunnen zugänglich. In ihrer Umgebung ist meist ein Picknick-Platz angelegt. Türkische Großfamilien nutzen diese Plätze heute für einen Familienausflug. In großer Zahl umlagern sie die bereit stehenden Bänke, machen ein Grillfeuer und genießen ein umfangreiches Mittagessen.
In Gümuspinar geselle ich mich dazu. Komfortabel kann ich eine eigene Bank mit Tisch nutzen. Im Schatten unter den Bäumen wird der Nordwind fast etwas zu frisch (ich schätze 20 Grad Celsius). Einige kräftige Abfahrten mit langen darauf folgenden Anstiegen folgen noch. Nach der Einmündung der D 010 vom Schwarzen Meer nimmt der Verkehr merklich zu. Große Familienkutschen werden heute bewegt. Besonders beliebt ist der moderne VW-Bus "Caravelle" mit langem Radstand in tiefschwarz. Merkwürdigerweise sind gerade diese Sonntagsfahrer besonders ungeduldig und lassen sich zum riskanten Überholen verleiten.
In Kestanelik verlasse ich nun doch die D 020, um nach Catalca abzuzweigen, in der Hoffnung, dort ein Hotel zu finden. Der Verkehr wird hier städtisch - auch wieder mit Lkws. Die Straße ist fast durchgehend von kleinen Handwerksbetrieben und Industrie gesäumt.
Catalca ist eine geschäftige Kleinstadt. Es gibt nur ein Hotel im Zentrum, das mir ein Zimmer für 20 Ytl. vermietet. Die Zeit reicht noch zum Einkaufen und - nach dem Erwerb einer Telefonkarte - zum Telefonieren mit zu Hause.
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