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Das Hotel Gözler hat schon bessere Tage erlebt. Es gibt inzwischen kein warmes Wasser mehr. Nachts wagt sich eine fette Küchenschabe aufs Nachbarbett - morgens funktioniert das Wasser anfangs überhaupt nicht mehr.
Ich starte - weiter der D 555 ans Marmara-Meer folgend. Sie ist stark befahren - zum Teil von schweren "Drecklastwagen" mit Sand, Kies, Erde. Nach der Zufahrt zur Autobahn Edirne - Istanbul wirds nur unwesentlich besser. Kurz vor der Einmündung in die Küstenstraße D 110 herrschen afrikanische Verhältnisse: Es gibt keine Fahrspuren mehr, kreuz und quer stehen Lkws auf der Fahrbahn herum, der Straßenbelag ist im Zustand der Auflösung...
Die vierspurige D 110 bringt mich auf einem Damm auf die andere Seite der tief ins Landesinnere reichenden Bucht von Büyükcekmece. Drüben hat sich ein lebendiger Touristenort entwickelt. Ich wage, der Beschilderung zur "Seaside" zu folgen. Auch auf meiner Karte ist diese Alternative zur autobahnähnlichen D 110 sehr dünn verzeichnet. Leider verliere ich den Weg im nächsten "Dorf" Gülpinar. Ich verfahre mich derart, dass ich schließlich auf dem Feldweg zur örtlichen Mülldeponie lande. Über "Dirt Roads" kämpfe ich mich zurück zum Ort. Die schließlich erreichte asphaltierte Straße nach Avcilar ist dann wieder vierspurig aber mit extremen Steigungen. Ein Passant, den ich frage, rät mir - auf deutsch (!)- lieber auf der Autobahn weiter zu fahren. So komme ich in den Genuss von 10 km sechsspuriger Autobahn mit ebenfalls starken Steigungen. Bergab bin ich aber genauso schnell wie der zäh fließende Kolonnenverkehr.
Nach der Mittagspause am Strand von Avcilar finde ich nun doch die Küstenstraße nach Istanbul. Sie führt immer direkt am Marmara-Meer entlang. Istanbuls Silhouette grüßt schon von Weitem. Herausragend sind die Minarette und Kuppeln der vielen Moscheen. Auch auf dieser Straße nimmt der Verkehr bis ins Stadtinnere heftig zu.
Ich suche zuerst die Jugendherberge. Sie ist inzwischen in ein Luxushotel umgewandelt worden. Im "Istanbul Hostel" finde ich schließlich ein Bett im Schlafsaal für 20 Ytl (inl. türkischem Frühstück).
Der Abendspaziergang führt mich noch in die "Blaue Moschee". Man darf sie auch als
"Ungläubiger" besichtigen, wenn man lange Hosen an hat und die Schuhe ausdzieht. Das
Innere beeindruckt durch die blau strahlenden Glasfenster und eine Vielzahl von blau
gemusterten Kermikfliesen an den Kuppeln und Pfeilern.
Der Weg in die die Innenstadt führt zum gerade schließenden "Großen Basar". Einen Döner
zum Abendesse (2.50 Ytl.) finde ich aber dennoch.
Im Hostel kann ich kostenlos mailen und den neuesten Reisebericht absetzen.
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